Samstag, 29. Dezember 2007

Wandern oder doch lieber Reiten ?

Heute habe ich beschlossen, die Winterpause ist zu ende und ich Reite wieder. In den letzten Wochen hatte ich wegen kalter Füße, Finger und Wangen mit dem Reiten ausgesetzt. Zum Ausgleich bin ich mit meinem Mann im Wald spazierengegangen. Dabei wurde mir warm. Die Füße waren ja in Bewegung. Spazierengehen/Wandern ist anstrengender als Reiten. Als Nebeneffekt konnte ich plötzlich mein Pferd verstehen, welches recht flott im Gelände unterwegs ist, so das ich es ab und zu bremsen muß. Auch ich konnte mir von meinem Mann öfter Mahnungen wegen meiner Geschwindigkeit anhören: "Warum rennst du denn so ?". Ja warum ? Weil es so schön ist in der freien Natur und ich gerne flott unterwegs bin. Schöne Erklärung, ob die mein Pferd auch so für mich hätte wenn es sprechen könnte (was es glücklicherweise nicht kann) ? Unser dritter Spaziergang brachte mich endgültig zu der Erkenntnis, das ich ein wunderbares Pferd habe, da es nicht ganz so massiv über Tempo, Richtung und Länge unserer Ausflüge mit mir diskutiert wie mein Herzblatt, und mich außerdem noch trägt, und in mir reifte der Entschluss es trotz Kälte wieder mit dem Reiten zu versuchen. Wenigsten ab und zu wenn das Wetter nicht ganz so winterlich ist, als Ausgleich zum Spazierengehen/Wandern. Heute war es nun so weit. Nach vier Wochen Abstinenz war das Satteln (Westernsattel 25 kg) und das Aufsteigen (Pferd 163 cm hoch - ohne Sattel) schon eine Herausforderung. Für mein braves Ross war am Anfang das Geradeauslaufen ebenfalls nicht so einfach. Doch bald klappte die Abstimmung fast wie vor unserer "Winterpause" und auch das trübe Wetter konnte uns die Laune nicht vermiesen. Ein guter Griff waren auch die Stoffreitschuhe. Sie haben besser isoliert als die Lederschuhe und meine Füße warm gehalten. Wenn nicht wäre ich halt mal ein Stück neben dem Pferd gelaufen um wieder warm zu werden. Ich bin ja jetzt in Übung durch das Wandern.

Dienstag, 11. Dezember 2007

Hippologica

Endlich war es wieder so weit, Hippologica in Berlin! Obwohl es jedes Jahr weniger wird (vom Angebot und auch dem Niveau der angebotenen Sachen), freuen wir uns auf die Abwechslung. In diesem Jahr sind wir schon am Freitag gefahren, denn am Sonntag ist es immer sehr voll und wir wollten genießen und nicht nur drängeln. Zu den Vorbereitungen gehört auch traditionell die Zubereitung der Verpflegung, Bouletten und Kartoffelsalat. Ein Rucksack wird gepackt und wir sind autark, wie auf einem Wanderritt ... Ich habe mir die Preise für Verpflegung gar nicht erst angesehen. Gerne hätte ich ein Eis gegessen, aber der Appetit ist mir beim Preisschild vergangen. Man kann nicht alles haben. Es waren dann viele Versuchungen, denen ich mit Blick auf begrenzte Finanzen (Pferdehaltung ist nun mal ein kostenintensives Hobby), tapfer wiederstanden habe!!!
Sehr gründlich wurden die Regendecken gescheckt und auch eine erworben (was sein muß, muß sein - sie ist für unsere alte Dame falls mal richtiges Scheißwetter ist). Ansonsten haben wir das Angebot genossen und das Fachsimpeln mit anderen Messebesuchern. Besonders interessieren uns die Kutschen.















So könnte man Pferde und Kutsche gleichzeitig transportieren ... tolle Idee.

Auch das Programm sehen wir uns immer gerne an. Pferderassen wurden vorgestellt. Ein kleines Fahrtunier fand statt und auch ein Westerntunier und Westernvorführungen. Hier ein paar Bilder:


Besonders habe ich mich gefreut "Admiral Flummi", einen Western-Haflinger mit seiner Besitzerin wiederzusehen. Allerdings habe ich gedacht Flummi hat ein neues Frauchen, da Sandra Rohde so stark abbenomme hat, das ich sie nicht erkannt habe.

Wir haben gefilmt, wie die beiden in altbekannter Manier den Trail beim Westerntunier der Hippologica gewonnen haben. ich werde mich bemühen, das Video hier bald zu veröffentlichen.
Bis dahin Hals- und Beinbruch allen Reitern.
Ich habe heute kurz das Wetter gecheckt und beschlossen es ist zu kalt und zu feucht zum Reiten. Mein Pferd war nicht der Meinung und kam gleich an den Zaun. Er kann sich ja auch bewegen. Vielleicht sollte ich statt Reiten mit dem Pferd spatzieren gehen ? Mal sehen, in 6 Tagen habe ich wieder frei.

Montag, 3. Dezember 2007

Ein altes Pferd

Gestern früh klingelt das Telefon. Bekannte wollen von uns wissen was denn das für ein krankes Pferd ist, was bei uns im Auslauf steht. Gästen des Dorffestes währe bei einem Spatziergang das kranke Tier aufgefallen und unsere Bekannten sind gebeten worden sich darum zu kümmern ob das Tier denn auch richtig versorgt ist.
Liebe Leute dieses Pferd ist richtig versorgt, und nicht nur das, es ist auch in regelmäßiger ärztlicher Behandlung. Das Pferd ist nicht krank (von einer Arthrose im rechten Vorderbein mal abgesehen) es ist einfach nur alt. 25 Jahre alt, in Menschenalter umgerechnet sind das 100 Jahre!!!
Zugegeben, auch mir fällt es schwer, das Tier für das ich nun seit 23 Jahre sorge, so zu sehen wie es jetzt ist. Ich kenne sie noch aus anderen Zeiten, als sie jung war. Nun bewegt sie sich nur noch wenig und hat daher kaum Muskulatur. Trotz Behandlung mit Schmerzmittel und Zusatzfutter geht sie oft lahm. Man kann die Rippen sehen, da sie nicht soviel wiegen soll um das Bein zu entlasten. Der Rücken ist matt. Ab und zu tritt Mauke auf. Das Fell ist stumpf und unterschiedlich lang. Manchmal tränt ein Auge. Morgends wenn wir sie aus der Box lassen kann sie kaum einen Schritt vor den anderen setzen, ist ganz steif. Aber abends kommt sie auch schon mal im Galopp daher, wenn sie uns am Zaun sieht. Wobei wir beim Wichtigsten sind, sie ist noch munter und helle, nimmt am Leben in der Herde teil und kommt zu uns, wenn sie bei uns Leckerli vermutet. Vor einigen Wochen hat sie ihrem Ruf aus alten Zeiten als Ausbrecherkönigin noch mal Rechnung getragen. Herrchen hat ein Absperrband vergessen, was sie sofort gesehen hat. Im Sprung ich wiederhole: "Sprung" über den Komposthaufen und ab im Galopp über den Acker.
Aber auch ich bin unsicher was ich nun tun soll. Ich möchte nicht das sie leidet. Ist es nicht vielleicht doch besser sie zu erlösen? Aber weshalb eigentlich? Meine Oma brauchte morgends auch immer eine Weile bis sie aus dem Bett kam. Spatzierengehen war nur mit Rollator möglich (gibt es für Pferde leider nicht). Trotzdem hatte sie Spaß am Leben. So auch das Pferd, es ist aufmerksam und nimmt am Leben teil. Kann sich noch wälzen und legt sich nachts regelmäßig hin. Wenn es sein muß, kann sie auch mit beiden Hinterbeinen gleichzeitig auskeilen.
Und wenn sie so gelassen dasteht und die Sonne gemießt ist sie noch genauso schön wie vor 20 Jahren.

Montag, 19. November 2007

Missouri Foxtrotter im Video

Nun habe ich endlich Zeit für die Bearbeitung der Videos gefunden.

Auf den Computer hatte sie mir ein freundlicher Herr, der sie übrigens auch aufgenommen hat, schon geladen.

Das größte Problem war es das richtige Programm zur Bearbeitung zu finden. Dann war es recht einfach. Ich habe versucht mich kurz zu fassen. Das Material hätte für mindestens 20 min gereicht.

Das Hochladen ist aber doch recht schwierig und langwierig. Vielleicht stelle ich mich aber auch nur dumm an ?

Zuerst also der Flat-Walk:


dann der Foxtrott:

Falls es irgendwann mit dem Hochladen klappt




Hurra ... es hat geklappt, obwohl der Computer was ganz anderes behauptet hat. War glaube ich Versuch Nummer 14.
Und wie gefallen Euch diese Gangvarianten ?

Sonntag, 11. November 2007

Martinstag

Heute ist der Tag des hl Martin. Er ist ein Schutzpatron der Reiter. Ich kann mich immer nicht so richtig zwischen dem hl Martin und dem hl Georg entscheiden. Der hl Martin leitet seinen Namen vom Kriegsgott Mars ab und ist daher wohl eher etwas für die Kavallerie, den sportlichen Reiter und Reisende. Selbst war er römischer Soldat bevor er Mönch und Bischoff wurde. Der Name des hl Georg soll von der Bezeichnung für Landmann kommen und trifft daher eher die bäuerlichen Reiter, er war ein tapferer Ritter. Sein Namenstag ist im Frühjahr, die Zeit der Feldbestellung, daher Georg oft auf einem braunen Pferd dargestellt. Martin reitet gewöhnlich auf einem weißen Pferd und wenn ich aus dem Fenster sehe weiß ich auch warum, draußen fällt der erste Schnee.
Für mich wird es nun schwieriger mit dem Sport. Ich bin aus dem Alter raus, wo man bei solch einem Mistwetter in den Busch reitet. Ich beneide alle, die eine Reithalle haben, im Winter ein klarer Vorteil. Mein Pferd steht mit seinem Kumpel auf der Koppel und läßt sich einschneien. Vor einigen Jahren habe ich noch den Aufwand betrieben und bin mit ihm in eine Reithalle zum Training gefahren. Viel Aufwand und recht kostspielig, daher z.Z. kein Thema. Der nächste Frühling kommt bestimmt. Sicher gibt es auch im Winter noch ein paar schöne, frostfreie Tage mit griffigen Bodenverhältnissen. Diese werden wir dann besonders genießen, wenn auch größtenteils im Schritt wegen der mangelnden Kondition beiderseits.

Samstag, 27. Oktober 2007

Alte Wege ...

Ihr habt sicherlich schon gemerkt, das ich den Wald, in dem ich reite, sehr mag. Er war zu DDR-Zeiten größtenteil Sperrgebiet, da sich dort ein Schießplatz/Truppenübungsplatz der Armee befand. Nach der Wende wurde der Schießplatz aufgegeben und erst 2002 für mich als Reiter nutzbar, da damals ein neues Waldgesetz in Brandenburg in Kraft trat. Dieses Gesetz erlaubt Reiten im Wald auf allen 2-Spurigen Wegen. Vorher war Reiten im Wald nur auf ausgewiesenen Reitwegen möglich, und diese führten um besagtes Gelände weitläufig herum.
Am Anfang war ich sehr verunsichert. Überall noch die Schilder "Sperrgebiet" und Warnungen vor Blindgängern. Der eigentliche Schießplatz und teilweise der Wald in der Nähe voller Panzersperren oder anderen Teilen aus Metall und Beton die aus der Erde ragten, plötzlich tiefe Löcher, die alten Armeegebäude Ruinen. Nach einigen vorsichtigen Inspektionen des direkten Schießplatzes habe ich vorgezogen diese Terrain möglichst zu meiden. Mein Pferd neigt zu selbstständigen Entscheidungen und ich habe keine Lust dann in so einem Betonbunker zu landen. Teilweise wurde der Übungsplatz neu mit Bäumen bepflanzt. An den anderen Stellen gedeiht die Heide und bietet im Spätsommer ein schönes Bild.
Trotzdem ist noch viel Wald für mich übrig. Sicherlich größtenteils Kiefer-Monokultur, aber auch Fichten, Lärchen, Birken, Eichen und Buchen. Besonders an den Wegen große alte Buchen, Eichen und in den letzten Jahren gepflanzte Kastanien. Einige dieser Bäume, wie ich vermute, bis 300 Jahre alt. Lange gerade Wege, aber auch sehr hügeliges abwechslungsreiches Gelände mit wunderschönen einsamen Lichtungen.
Zuerst habe ich mich nur mit Kompass und Karte in den Wald getraut. Trotz der relativ überschaubar Ausdehnung (etwas über 5000 ha) hätte ich mir am liebsten ein Navi zugelegt. Wahrscheinlich ist meine Mutter Schuld, die mir früher immer Schauergeschichten vom Verlaufen im finsteren Wald erzählt hat, inklusive angriffslustigen gefährlichen Wildschweinen. Auf mein Pferd wollte ich mich auch nicht verlassen. Nach einigen Tests an Kreuzwegen war ich mir sicher, das er auch nicht nach hause finden würde.
Mit der Zeit wurde ich sicherer und begann mir Gedanken über den Wald zu machen. Wie alt waren die Wege ? Sicher noch nicht so alt, da schnurgeradeund oft sogar mit Straßengraben. Aber die Bäume an den Wegen, an manchen Stellen sogar als Allee gepflanzt wie an vielen Märkischen Straßen, kamen mir recht alt vor. Die Wege müßten also wesentlich älter sein, als die Nutzung durch die Armee. Auf einer alten Karte aus dem 17. Jhd entdeckte ich einen Teerofen mitten im Wald. Natürlich bin ich bei nächster Gelegenheit zu besagter Stelle und tatsächlich, Ziegelschutt, Feldsteinfundamente, ein Loch, sicherlich mal ein Keller, und undefinierbare überwaldete Haufen, darunter vermutlich weitere Ruinen.
Meine Neugier war geweckt und um mehr zu erfahren besorgte ich mir alte Karten. Die kann man ganz unkompliziert beim Landesvermessungsamt bestellen. Nun schwelge ich seit gestern in Karten. Einziger Wehrmutstropfen: meine Katze findet die Karten auch sehr interessant, die rascheln so schön und wenn Frauchen schimpft macht alles noch viel mehr Spass. Auf einer Karte sind schon Bremsspuren und kleine Löcher. Aber wieder zum Kern. Die meisten Wege gibt es schon seit 250 Jahren, so alt ist die älteste Karte, und es hat sich nicht viel verändert. Wahrscheinlich sind viele Wege deutlich älter. Auch andere interessante Dinge fanden sich auf den Karten: alte Förstereien, ein versunkenes Dorf.
Nun haben die Wege und markante Punkte im Wald auch Namen: Priesterweg, Mühlenweg, Brandgestell ... Ich freue mich schon auf meinen nächsten Ausritt, auf den alten nun neu entdeckten Wegen.

Donnerstag, 25. Oktober 2007

Ein Herbstritt...

... und das richtig. Ich kann mir das Wetter an meinen freien Tagen nicht aussuchen und so habe ich die Devise wenn es nicht regnet und kein Orkan tobt ist Reitwetter, auf besseres Wetter warten bringt in der Regel nichts.
Trotzdem hatte ich heute morgen meine Zweifel, es ist zwar kein Regen aber richtig trocken auch nicht. Wenigstens die Temperaturen (+7°C) geben Anlass zum Optimismus (kein Frost). Also den inneren Schweinehund besiegt und das Pferd von der Koppel geholt. Sicherheitshalber ziehe ich die Segeljacke (Marke Lidl) an. Nicht nur gut gegen Regen, ich hoffe auch der Jäger erspäht rechtzeitig die Signalelemente. Vermutlich sitzt aber vormittags 10 Uhr keiner mehr auf der Lauer.
Da wir 6 Tage (arbeitsbedingt) pausiert haben nahm ich mir eine Strecke von 15-20 km vor um sie ruhig zu reiten. Durch das Dorf, die Landstraße endlang, führe ich mein Pferd und steige erst ca 100 m nach der Landstraße auf. Ich finde so ist es sicherer für den Straßenverkehr, das Pferd und mich.
"Dein Freund hat aber heute keine Lust" ruft mir ein Bekannter über sein Hoftor zu und meint damit mein wackeres Ross, welches gelangweilt hinter mir herlatscht. "Das ändert sich wenn ich aufsteige." gebe ich lachend zurück. Und so ist es, Sporen oder Gerte würde "mein Freund" als persönliche Beleidigung auffassen. Stimme reicht zur Motivation völlig. Noch 10 min Schritt und wir sind im Wald.
Herrlich ... Einziges Problem die Balance zwischen schwitzendem Pferd und frierendem Reiter (vielleicht hätte ich doch den Wollpullover anziehen sollen?). Das Pferd sollte nicht zu sehr schwitzen (hat aber schon Winterfell und schwitzt daher schnell) und wenn es doch mal naßschwitzt möglichst erst trocknen vor dem nächsten Trab oder Galopp. Trocknen dauert bei Winterfell lange. Im Schritt muss sich der Reiter aber nicht sonderlich anstrengen und friert daher bei kühlen Temperaturen leicht. Aber es ist Herbst und ich werde noch öfter frieren.
Ich genieße die Luft, das Rauschen der Bäume, es gibt noch Singvögel, Raben krächsen, Damwild kreuzt unseren Weg und ein Förster begegnet uns mit seinem Auto. Eine Motorsäge tönt durch die Ruhe und in der Nähe des nächsten Dorfes läuft uns ein kleiner Hund zu. Als ich gerade überlege ob ich den Hund auf dem Pferd transportieren könnte um ihn aus dem Wald zu retten ruft ihn jemand und er rennt erleichtert weg. Wahrscheinlich hatte er die Hoffnung sein Herrchen zu finden auch schon fast aufgegeben.
Auch das Wetter hält sich. Herrlich...
Vor der Landstraße steige ich wieder ab und lockere den Sattelgurt etwas. Über 2 Stunden waren wir unterwegs. Das Pferd ist fast trocken. Ich freue mich schon auf meine nächsten freien Tag. Ob dann wieder Reitwetter ist?

Samstag, 13. Oktober 2007

Pferdemarkt in Gutengermendorf

Heute war in Gutengermendorf Pferdemarkt. Diese Event konnten wir uns nicht entgehen lassen. Es geht nicht ums Pferdekaufen oder -verkaufen, sondern man trifft sich mal wieder. Unbedingt nötig da wir schon den Havelberger Pferdemarkt wegen Arbeiten-müssen verpasst haben. Das Wetter hat mitgespielt und als wir ankamen war die Auto-Parkplatz-Wiese schon halb voll. Auf den kostenlosen Kremserchattel ins Dorf konnten wir verzichten, es waren nur ein paar Schritte. Ein paar Euro Eintritt und wir waren mitten im Getümmel. Trödler und Markthändler aller coleur. Es gab fast alles, afrikanischer Schmuck, handaufgezogene hausgeschlachtete Enten, Mopeds (eine tolle Schwalbe, wie neu pulverbeschichtet und mit neuem Motor-800,-€ wurden aufgerufen), zahlreiches Fell- und Federvieh, ein Bock hat den ganzen Platz pafümiert), Pferdezubehör, Bundeswehrbedarf (für den Freizeitreiter interessant) , CD´s, Video´s, Kleidung, Trödel, Kutschen, Hausmacherwurst, Honig, Ponyreiten, Metallwaren, Haushaltsbedarf u.s.w. sogar Vorwerkstaubsauger. Eine Kapelle spielte, Linedanzer und ein Moderator unterhielten das sehr zahlreiche Publikum. Nach einer Sondierungsrunde stellte ich fest, das ich ja doch etwas brauchte. Ein Kompass mußte her, da mich meine digitale Kompassuhr auf einem Ausritt in die Irre geschickt hat. Ich hab dann zwar mittels Sonne den richtigen Weg doch noch gefunden, aber scheint die Sonne immer ? Auf der Suche nach dem Kompass (3,50€) stach mir ein großes Bild (15,-€) ins Auge, mit Reitern im Herbstwald, im Wohnzimmer ist noch eine geeignete Wand an der bisher ein Kalender von Redefin 2004 hängt , auf dem Weg zu dem Bild bin ich über einen Schlafsack (9,-€) gestolpert, so einen Schlafsack braucht man für einen Wanderritt, oder nicht ? irgendwann - wenn ich dann mal in die große weite Welt reite - habe ich einen Schlafsack, Komfortbereich bis +5°C. Da es nun schon nicht mehr darauf ankam und ich offensichtlich im Kaufrausch war erstand ich ein allerdings wirklich dringend gebrauchtes langes Stirnband (4,-€) für meine Reittrense und eine dünne Sturmhaube aus Baumwolle (5,-€ und kein Handeln möglich) beim Bundeswehrhändler, der nächste Winter kommt bestimmt, und das Teil läßt sich sicher gut unter dem Reithelm tragen.

Die vorhandenen Pferde und größtenteils Ponys habe ich mit nicht näher angesehen. Die Zeiten wo ich da nicht wiederstehen konnte sind nun lange vorbei. Ich hatte aber den Eindruck, dass es eine recht ordentliche Qualität war.

Alles in allem ein sehr gelungener Tag, wenn wir auch leider nicht alle alten Bekannten getroffen haben.

Auf dem Rückweg, beim Tanken hielt an der anderen Zapfsäule ein Kombi mit 2 Ziegen im hinteren Teil des Autos. Natürlich Bekannte, ganz stolz auf den günstigen Einkauf.

Im nächten Jahr, am ersten Septemberwochenende dann wieder in Havelberg ...

Katharina

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Reiten im Gelände mit "Naturhindernissen" Teil 2

Gestern bin ich wieder an den "gesperrten" Wegen vorbeigekommen. Wie gesagt, ich muß die Strecke nicht reiten es gibt noch andere schöne unbefestigte Wege. Ich habe besagtes Gelände also nur am Rande gestreift, als mir ein leuchtend weißes Schild an einem Hochstand ins Auge springt. Bei näherem besehen ist es ein mit Computer beschriebenes A5 Blatt in einer Klarsichtfolie mit folgendem Text: ACHTUNG JAGD; LEBENSGEFAHR. Ich dachte ich sehen nicht richtig. Sicherlich ist es gefährlich, wenn gejagt wird, aber doch wohl für die Rehe und nicht für Reiter, Jogger oder Pilzsucher und soweit ich weiss, können Rehe nicht lesen. Oder doch ... vielleicht hab ich ja was verpasst ? Ich bin später extra noch mal hin um zu fotografieren, leider ist das Foto nicht gelungen, man sieht nur das Schild Schrift ist nicht zu erkennen, hab aber Zeugen.

Wie gesagt, man nimmt ja Rücksicht, wenn da stehen würde - Jagd am soundsovielten oder Jagd von dann bis dann - könnte ich das ja auch noch verstehen. Aber was wird wenn nun jeder Jäger sein Revier so aggressiv absteckt ? Ist der Wald dann nur noch für Jäger da ? Soweit ich weiß, ist Jagen auch nur ein Hobby, genau wie Reiten, Joggen oder Pilzesammeln.

Viele Grüße aus dem schönen Brandenburg
von Katharina

Dienstag, 25. September 2007

Erste Begegnung mit Missouri Foxtrottern

Schritt, Trab, Galopp ...
auch Pass und Tölt hatte ich schon gesehen. Aber was ist Walk oder Foxtrott ?
Hört sich das nicht toll an ... Tennesse Walking Horses, Missouri Foxtrotter ?
Zu Weihnachten schenkte ich mir erst mal selbst ein Buch über "Gangpferde" und stellte fest, das auch mein geliebter Traber ein Gangpferd ist. Aber irgendwelche Ansätze zum Tölt hatte ich noch nie entdeckt, aber wie sieht Walk aus? Mein Pferd ist im Schritt so schnell wie andere im Trab, und wenn er trabt müssen andere Galloppieren vielleicht ist das ja kein Schritt sondern Walk ? Außerdem wollte ich schon immer mal "Gänge" bei Großpferden sehen Isis kannte ich von der Hippologika und aus dem Fernsehen.
Also ab ins Internet. Nach langem Suchen ein Video zum Walk ... na ja, irgendwie ganz schön pervers so ein Running-Show-Walk, jedenfalls auf dem Video (und der Canter ...).
Aber ich fand im Internet auch einen Termin zu einem Gangpferdetunier Missouri Foxtrotter, ganz in der Nähe in Rüdnitz, gleich am nächsten Wochendende.
Ich hatte nur den Freitag frei, also erst mal anrufen. Sehr freundlich erhielt ich die Auskunft, dass auch am Freitag Gangklassen stattfinden, in erster Linie junge Pferde, zum Reinschnuppern reicht es.
Wir also hin und uns das Geschehen angeguckt. Zuerst eine Halterklasse. Also Pferde am Halfter im Stand und auch im Walk und Foxtrott vorgestellt. Tolle Pferde, fast so wie Traber vom Typ, edel und schlank, aber auch einige im etwas massigen Quarterhorsetyp.
Wunderschön vorgestellt und die Gänge Flat-Walk und Foxtrott beeindruckend, zumindest für einen Laien. Es folgen dann gerittene Klassen (wir haben auch gefilmt, wie man die Videos aber bearbeitet und ins Internet stellt, muß ich mir erst erklären lassen). Was mir auch auffiel war bei einigen Pferden die Tendenz zum Pass, oder war das doch kein Pass und mußte so sein ?
Wieder zu hause, beim nächsten Ausritt, habe ich in mein Pferd reingehört und mich über den tollen schnellen Schritt (kein Zackeln, sondern Schritt) gefreut. Ob es nun Walk ist oder nicht, ich werde es nicht forcieren, aus Angst davor mir einen Passgänger zu erziehen und weil ich keine Ahnung von den richtigen Hilfen habe. Seufz ...
Bei Licht betrachtet habe ich ja schon mit den Galopphilfen Probleme, zumindest was den Rechtsgalopp betrifft ... aber das ist ein anderes Thema.
Wie sitzt sich eigentlich der Foxtrott ? Hat schon mal jemand einen Tennesse Walker geritten ?

Montag, 24. September 2007

Ist Reiten gefährlich ?

Ja selbstverständlich ... , jedenfalls kann mehr passieren als beim Joggen und im Fitnessstudio.
Oder ?
Wenn man das Magazin "Mein Pferd" - zu dessen Lesern ich seit der letzten Hippologika gehöre, (ich konnte die Kartäsche als Zugabe grad so gut gebrauchen) - durchblättert, ist Reiten ganz toll, lauter glückliche Reiter auf gutgelaunten Pferden, und total harmlos, denn Helm tragen nur wenige (wahrscheinlich die uncoolen Spielverderber).
Ich gehöre dazu - zu den Helmträgern - nicht zu den Spielverderbern. Es gibt leichte schöne Helme, die den Kopf zuverlässig schützen und nicht die Welt kosten. Zuerst machte es ein geerbter Military-Helm der sich super getragen hat. Als ich dann einen Westernsattel hatte, fand ich den Helm nicht mehr so toll. Auf dem Westernsattel sieht so ein Helm nicht aus, dachte ich. Also Experiment mit einer Hutschale und Hut (ebay sei Dank). Kam aber lange nicht an den Tragekomfort und die Passform des Helmes heran und liegt nun seit einigen Jahren im Schrank. Wenn schon Westernsattel dann ein "besonderer" Helm, so erwarb ich (wieder Dank an ebay) einen Troxel. Na ja, ich hatte mir das optisch doch anders vorgestellt. Aber er trägt sich gut, wegen der Belüftung besser als der alte Military-Helm, ist auch leichter und das Futter kann man waschen. Ich würde nicht ohne Helm aufs Pferd steigen. Reiten macht auch mit Helm Spass.
Ach so... , wirklich gebraucht habe ich den Helm erst einmal. Alle anderen Abgänge endeten,
mehr oder weniger, auf dem Allerwertesten.
Bei besagtem Sturz konnte ich den heimischen Hof schon sehen. Das Pferd trabte locker vor sich hin und dachte wahrscheinlich an den Feierabend und die Kumpel auf der Weide, als es plötzlich mit der Vorderhand stolperte und mit der Nase auf der Erde landete. Ich, in Gedanken auch schon zu hause, bin über die rechte Schulter (des Pferdes) kopfüber runter und da der Boden schon so nahe war reichte es nicht mehr für einen Salto. Volle Landung auf dem Helm. Nach dem ersten Schreck hab ich mich schnell aufgerappelt, geguckt ob uns auch keiner beobachtet hat, dann wieder auf das, etwas dümmlich dastehende, Pferd und vorsichtig im Schritt nach hause. Ohne Helm währe die Geschichte sicher anders ausgegangen.

Oder ?

Hals und Beinbruch
Katharina

Samstag, 22. September 2007

Traber als Freizeitpferde ?

Es ist etwas her, als eine Bekannte auf unserem Hof erschien und für Ihre erwachsene Tochter ein Reitpferd kaufen wollte. Wobei die Bezeichnung "Kaufen" wohl etwas übertrieben war. Also viel Pferd (möglichst groß) für wenig Geld (das Anlagevolumen wollte sie uns nicht verraten, 500 - 1000 € ?).
Vorschlag unsererseits, da die Tochter Erfahrung mit Pferde hat und Reiten kann, " ... fahrt zur Rennbahn, holt euch einen Traber ".
Die Entrüstung kann man sich kaum vorstellen. Einen Traber ??? Die kann man doch nicht Reiten, keine Gänge, nur Rennen, total durchgeknallt!!!
Wirklich ?

Gruß an alle
Katharina

Dienstag, 18. September 2007

Reiten im Gelände mit "Naturhindernissen"?

Etwas verwirrt war ich schon, als vor ein paar Tagen auf einem Waldweg ein Baum meinen Tatendrang bremste. Er lag quer über den Weg, noch mit allen Ästen bestückt und bot außer einem traurigen Eindruck auch ein unüberwindliches Hindernis. Schade dachte ich, die schöne Kiefer vom Unwetter gefällt! Ein Glück, dass es nicht die große Eiche daneben erwischt hat.
Da das Pferd nicht ganz so enttäuscht war wie ich und sich selbstständig eine Abkürzung suchen wollte, war meine Aufmerksamkeit erstmal abgelenkt und ich kam nicht dazu darüber nachzudenken, wann denn der letzte Sturm war. Was solls dachte ich die nächste Schneise rein und ausnahmsweise mal durchs Unterholz, eine Autospur und Wildwechsel machten es leicht, auf den nächsten Querweg und dann wieder auf die alte Trasse. Ein superschöner, abgelegener und vor allem unbefestigter Waldweg. Herrlich für meine Nerven und super für Pferdis unbeschlagene Hufe. Nach 100 m wieder ein Baum!!! Diesmal eine Traubenkirsche nicht ganz so große Äste und daher auch nicht unüberwindlich aber eindeutig abgesägt!
Hmm...
Nun erinnerte ich mich auch dass im letzten Herbst ein Absperrband über den Weg gespannt war. Das Band hatte ich akzeptiert (Treibjagd ?)und mir einen anderen Weg gsucht. In unserem Wald herrscht an Wegen kein Mangel und wer kommt schon gerne einem Jäger in die Quere zumal allein unterwegs.
Aber nun war ich doch etwas verärgert. Da mein Pferd dazu neigt sich für ein Springpferd zu halten, ich aber nicht mal das kleine Reitabzeichen habe bin ich runter vom Pferd, rüber über den Stamm und das Blattwerk, dem Pferd zeigen wie man gesittet darüber steigt, dann eine Aufsteihilfe suchen und wieder rauf aufs hohe Ross. Uff...
Etwas war mir der Spass nun aber doch vergangen. Daher kam mir die nächste Kreuzung recht um mal einen schön breiten und mit großen Fahrzeug frisch befahrenen Weg auzuprobieren, den ich noch nicht kannte. Frische Hufspuren zeigten, das ein Reiterpaar vor kurzem die gleiche Idee gehabt hatte. Ich habe seit den 5 Jahren die ich in dem Wald reite noch nie einen anderen Reiter getroffen. Wie so oft im Leben fing der Weg schön an und entwickelte sich dann doch, durch diverse Befestigungen, zu einem Problem für Pferdis Hufe.
Naja, das Ende war in Sicht und diesmal eine Barrikade!!! Jedenfalls kein einfacher gefällter Baum sondern gleich mehrere hintereinander und versetzt, dafür ohne Äste. Ich bin nicht mehr die jüngste und hatte nicht viel Lust auf absteigen und vor allem wieder raufklettern, also wieder durch die Büsche, auf den nächsten Weg Richtung Heimat. War super, Pferdi lief wie auf Wolken. Aber Ihr könnt es Euch denken gnadenlos erschien wieder ein frischgefällter Baum auf dem Weg. Diesmal eine Birke ohne Äste. Na gut, ich hatte dem Pferd ja gezeigt wie man solche Hindernisse bewältigt, er hatte es aber nicht verinnerlicht und sprang aus dem Schritt darüber, eben ein Springpferd.
Nun frage ich mich, was das soll ? Es ist wirklich soweit von der Strasse weg, dass ich mir nicht vorstellen kann, das dort Autos gestoppt werden sollen. Für Reiter ist so ein Baumstamm auch kein wirkliches Hindernis. Was wenn der Wald brennt oder ein Pilzsammler/Radfahrer/Reiter mal Hilfe braucht. Wie kommt dann die Feuerwehr über die Baumstämme? und darf man einfach so Wege sperren?

Hals und Beinbruch
wünscht Katharina