... und das richtig. Ich kann mir das Wetter an meinen freien Tagen nicht aussuchen und so habe ich die Devise wenn es nicht regnet und kein Orkan tobt ist Reitwetter, auf besseres Wetter warten bringt in der Regel nichts.
Trotzdem hatte ich heute morgen meine Zweifel, es ist zwar kein Regen aber richtig trocken auch nicht. Wenigstens die Temperaturen (+7°C) geben Anlass zum Optimismus (kein Frost). Also den inneren Schweinehund besiegt und das Pferd von der Koppel geholt. Sicherheitshalber ziehe ich die Segeljacke (Marke Lidl) an. Nicht nur gut gegen Regen, ich hoffe auch der Jäger erspäht rechtzeitig die Signalelemente. Vermutlich sitzt aber vormittags 10 Uhr keiner mehr auf der Lauer.
Da wir 6 Tage (arbeitsbedingt) pausiert haben nahm ich mir eine Strecke von 15-20 km vor um sie ruhig zu reiten. Durch das Dorf, die Landstraße endlang, führe ich mein Pferd und steige erst ca 100 m nach der Landstraße auf. Ich finde so ist es sicherer für den Straßenverkehr, das Pferd und mich.
"Dein Freund hat aber heute keine Lust" ruft mir ein Bekannter über sein Hoftor zu und meint damit mein wackeres Ross, welches gelangweilt hinter mir herlatscht. "Das ändert sich wenn ich aufsteige." gebe ich lachend zurück. Und so ist es, Sporen oder Gerte würde "mein Freund" als persönliche Beleidigung auffassen. Stimme reicht zur Motivation völlig. Noch 10 min Schritt und wir sind im Wald.
Herrlich ... Einziges Problem die Balance zwischen schwitzendem Pferd und frierendem Reiter (vielleicht hätte ich doch den Wollpullover anziehen sollen?). Das Pferd sollte nicht zu sehr schwitzen (hat aber schon Winterfell und schwitzt daher schnell) und wenn es doch mal naßschwitzt möglichst erst trocknen vor dem nächsten Trab oder Galopp. Trocknen dauert bei Winterfell lange. Im Schritt muss sich der Reiter aber nicht sonderlich anstrengen und friert daher bei kühlen Temperaturen leicht. Aber es ist Herbst und ich werde noch öfter frieren.
Ich genieße die Luft, das Rauschen der Bäume, es gibt noch Singvögel, Raben krächsen, Damwild kreuzt unseren Weg und ein Förster begegnet uns mit seinem Auto. Eine Motorsäge tönt durch die Ruhe und in der Nähe des nächsten Dorfes läuft uns ein kleiner Hund zu. Als ich gerade überlege ob ich den Hund auf dem Pferd transportieren könnte um ihn aus dem Wald zu retten ruft ihn jemand und er rennt erleichtert weg. Wahrscheinlich hatte er die Hoffnung sein Herrchen zu finden auch schon fast aufgegeben.
Auch das Wetter hält sich. Herrlich...
Vor der Landstraße steige ich wieder ab und lockere den Sattelgurt etwas. Über 2 Stunden waren wir unterwegs. Das Pferd ist fast trocken. Ich freue mich schon auf meine nächsten freien Tag. Ob dann wieder Reitwetter ist?
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
1 Kommentar:
Hallo Katharina,
solche Geschichten machen mich doch ein bischen neidisch! Wir haben leider nicht so ein tolles Ausreitgelände, zu viele Straßen mit Tempo 70 und zu wenige Strecken ohne Asphalt. Wünsche Dir aber jedenfalls weiterhin richtig viel Spaß bei so schönen Ausritten.
Liebe Grüße
Elahna
Kommentar veröffentlichen