Montag, 29. August 2011

Übermotiviert nach Zwangspause

Nach fast 4 Wochen Pause (Arbeit, Familie, Wetter und dann auch noch eine Verletzung des Pferdes) war ich nun heute mal wieder mit dem Schimmel im Wald. Vorher hatte ich aber noch einige Hürden zu überwinden, denn der Schimmel hatte sich an seinen Urlaub gewöhnt. Da war natürlich so was wie Satteln und Stillestehen nicht mehr im Programm, dafür aber auf Frauchens Fuss stellen oder aufgeregt umherhampeln, fast währe in der ganzen Hochstimmung auch noch meine Brille zu Bruch gegangen. Das Hufeauskratzen habe ich direkt auf "nach dem Ritt" verschoben um nicht noch mehr Probleme zu provozieren.
Als ich dann endlich im Sattel saß, ging es schon nach wenigen Metern, ohne Kommando meinerseits, im Trab los. Das Pferd muss sich sehr gut erholt haben, wenn es gleich so übermotiviert seine Aufgaben angeht, schon sehr ungewöhnlich für den Beginn eines unserer Ausflüge. In so einem Fall ist es natürlich von Vorteil, wenn man als "Einsamer Reiter" unterwegs und daher flexibel ist, denn eigentlich wollte ich die Sache ja langsam angehen und erst beim nächsten Mal Tempo fordern. Ganz nebenbei bemerkt nicht nur mit Rücksicht auf das Pferd sondern vor allem mit Rücksicht auf meinen Körper, ich bin ja schließlich auch 4 Wochen aus dem Training und keine 40 mehr. Also habe ich erst mal auf Schritt bestanden, wegen der Disziplin, schließlich möchte ich über Gangart, Tempo und Richtung entscheiden, da darf nichts einreißen, sonst bin ich eines Tages nur noch Passagier und nicht mehr Pilot. Danach habe ich lange Trabstrecken und Galopp eingebaut, damit sie auch ihren Spass hat und nicht irgendwann die Mitarbeit aus Frust und Langeweile einstellt. Da so eine Reiter-Pferd-Gemeinschaft sich gegenseitig ergänzt, wurde durch ein paar Buckler im Galopp auch für meine Unterhaltung gesorgt, schließlich könnte ja auch ich sonst aus Langeweile das Reiten aufgeben. Die Aufregung wurde aber weniger und das ganze insgesamt ein schöner Ritt. Sogar das Wetter spielte mit. Als ich wieder zu Hause meine Schuhe auszog fing es an zu Regnen, da war es mit egal, ich war im Trocknen.
Vorher habe ich aber noch die Hufe nicht nur ausgekratzt sondern auch etwas rundgefeilt Nach dem Ritt fiel dem Schimmel das Stillstehen  leichter. Als ich mein Pferd dann aber auf die Koppel zu ihren Kameraden gelassen habe, ging es in vollem Galopp an das andere Ende wo ihre Freundin stand. Ich war nicht mehr ganz so frisch.

Donnerstag, 25. August 2011

Sattel rutscht wieder ... Lammfell oder Neopren ?

Irgendwann im Juni waren wir im Wald unterwegs. Bei schwülem Wetter, hatten wir am Anfang und Ende des Ritts, doll mit Bremsen zu tun. Also nur in der Nähe des Dorfes, mitten im Wald war dann Ruhe. So weit fliegen die Bremsen anscheinend nicht.
Ich bücke mich also im Sattel zur Seite, um Bremsen an der Flanke des Pferdes zu erschlagen, und ... Ihr könnt es Euch denken, der Sattel rutschte auch zur Seite, das gab einen Schreck!
Ich erst mal von oben alle Schnallen und Dorne geprüft, ob sich vielleicht der Gurt gelöst hat, aber alles ok
Ich bin weiter geritten, ruckartige Bewegungen möglichst vermeidend, und der Sattel blieb auch im Galopp in seiner Position. Beim Absteigen war ich aber besonders vorsichtig.
Es gibt Dinge, mit denen man sich einfach abfinden muss, dazu gehört die Figur meines Pferdes. Sicherlich würde es helfen, wenn Madam das eine oder andere Kilo abspecken würde ... . Aber die Figur währe auch dann in den Grundzügen noch erhalten (keinen Widerrist, runde Rippen) wie ich jetzt an ihrer Kumpeline, die z.Z. ein Fohlen führt, sehe.
Mein "rutschsicheres Arrangement" aus Waffelneoprenpad und Neoprengurt habe ich inzwischen gegen Lammfell ausgetauscht, denn die Ursachen einer Lahmheit vermutete der TA im Sattel. Ich bin der Meinung der Sattel passt, das heisst, es wird für diese Figur keinen "passenderen" Sattel geben. So habe ich erst mal das relativ dünne Neoprenpad gegen Lammfell mit Hitec-Einlage aus "Weltraumschaum" getauscht. Das war ganz ok, das Buckeln wurde seltener und die Lahmheit auch, das ganze aber auch etwas rutschiger. Unter dem Lammfellpad war sie deutlich trockener, als unter dem Neopren, vielleicht daher auch der Effekt für den Rücken, nicht mehr so nass und klebig, Lammfell einfach angenehmer als Neopren.
Nach der Winterpause wurde Madam dann aber beim Satteln ulkig, fing an nach mir zu beissen und ähnliche Unmutsbekundungen, vor allem beim Gurten.
Also habe ich noch mal investiert in einen "anatomisch geformten Lammfellgurt mit Einlage" (das nächste mal nehme ich den Mondgurt, der würde noch besser sitzen). Hier traten am Anfang Probleme mit dem ungewohnten Druck des Mittelstücks auf das Brustbein auf. Zumindest habe ich Husten und Scharren so interpretiert. Aber bald verlief das Satteln  und Gurten ohne Zwischenfälle und sie geht viel entspannter. Gurten tu ich nun übrigens von beiden Seiten, um den Gurt gleichmässig anzuziehen, damit sich keine Falten in der Haut bilden. Nun habe ich ein glückliches Pferd, aber als Reiter immer son bischen im Hinterkopf, was wohl passiert, wenn wir in Situationen kommen bei denen es mich seitlich vom Pferd wegdriftet, unvermuteter Hacken oder so. Sie neigt ja glücklicherweise nicht zu solchen Aktionen, aber ein etwas mulmiges Gefühl bleibt. Vor allen nach der Sache mit den Bremsen.

Freitag, 19. August 2011

Alte Steine


Anbei einige Fotos, was man alles so Schönes in der Heide findet. Einige der Steine an viel befahrenen Landstraßen, andere versteckt an zugefallenen Wegen.

Diesen Stein habe ich als Ersten endeckt, an einem zugefallenen Weg Richtung Beetz. Ob das ausgemeißelte Wort Beetz hieß?

Genausoeiner befindet sich an einem Nebenweg im Wald zwischen Grieben und Linde. Leider habe ich kein Foto. Aber das werde ich nachholen. Er ist genauso bearbeitet, also mit der Ausmeißelung eines Wortes, und auch weiß getüncht, weshalb er mir auch vom Pferd aus sofort aufgefallen ist.

Erstaunlich welche Ausmaße der "Gutsbezirk ... Forst Rüthnick" hatte. Zwischen beiden Steinen liegen ca 6 km Luftlinie.

Noch weitere Steine finden sich im Wald, dieser direkt an der Landstraße. Man schon sehr gute Augen um die Schrift zu erkennen.
Es sind aber die gleichen Worte wie oben, Gutzbez - dann kommt ein ausgemeißeltes Wort - Forst Rüthnick. Wobei in diesem Fall das Rüthnick mit Moos zugewachsen ist.
Der dritte Stein ebenfalls direkt an der Landstraße. Auf dem Foto wieder schlecht zu lesen, aber wir wissen ja inzwischen was draufsteht.
Die größte Entfernung zwischen zwei solchen Steinen beträgt 8 km Luftlinie.

Leider habe ich bis jetzt noch nicht die Steine in Richtung Sommerfeld-Neuendorf -Kerkow entdeckt, also die südöstliche Grenze.

Samstag, 13. August 2011

Moorschutz in der Rüthnicker Heider

Gestern im Internet gefunden. Also Leute trinkt Krombacher, aber alkoholfrei!

Nun erklären sich für mich auch die Bauarbeiten rund um den Birkholzgrund. Sicherlich muss da einiges an großen Maschinen bewegt werden um die Entwässerungsgräben aufzufüllen und den Boden zu nivellieren. Damit die nicht steckenbleiben werden die Wege gemacht, vermute ich.

März 2009
Ich bin im Frühjahr vor 2 Jahren zuletzt direkt durch das sog Müllersche Luch gelaufen. Da war es noch nicht ganz ausgetrocknet. Ich war extra mit dem Fahrrad unterwegs um mir alles mal genau anzusehen, wo ich sonst mit dem Pferd nicht hinkomme.Bilder von damals.
Das es dort Aldler geben soll habe ich aber erst später erfahren, ich muss fast direkt am Horst vorbeigekommen sein und habe nichts bemerkt.
Der Wald um das Luch soll gelichtet werden damit das Wasser besser ins Moor ablaufen kann und dann wird auch eine Schutzzone um den Adlerhorst eingerichtet.

Also erst mal vorbei mit der Ruhe.
Heute reite ich in die andere Richtung nach Beetz, mal sehen was sich dort so tut.

Sonntag, 7. August 2011

Gewitterregen -

am rechten einsamen Zipfel liegt das Rondell
gibt es das Wort überhaupt ? Jedenfalls bin ich nass geworden, richtig triefendnass. Mein Sattelgurt aus Lamfell tropft (20Std später) immer noch.
Als ich losgeritten bin sah es noch ganz gut aus. Das heisst es war schon recht diesig und dunkle Wolken im Luch, aber das war schon den ganzen Tag so und muß ja nichts heißen. Da ich mir wg Familie und Arbeit auch nicht unbedingt aussuchen kann, wann ich reite, bin ich also los.
Der 2.Anlauf in diesem Jahr um zum "Rondell" zu kommen und um den Birkholzgrund herum zu reiten. Ich war auch neugierig, ob ich herausfinde, was die Straßenbau LKW´s im Wald abeladen hatten.
Falls jemand von Euch die Tour unter "Nokia Sports" betrachtet, nein, mein Pferd bekommt kein Valium!!! Wahrscheinlich liegt es am Gras, das sie die Langsamkeit (zumindest die ersten Kilometer) für sich entdeckt hat.
Auf dem Laubdichten-Gestell sichteten wir dann die erste "Straßensperre" in Form von Flatterband. Währe ich hier meinem ersten Impuls gefolgt und hätte den Weg links hoch genommen, währe ich wahrscheinlich trocken geblieben... Aber noch von Regen keine Spur, im Wald sieht man leider die Wolkengebilde nicht ausreichend für eine Wetterprognose. Was ich aber entdeckte war ein Radfahrer weit jenseits der Sperre. Als ich mich näherte stellte sich heraus, das eine Waldwegkreuzung mit Kies aufgefüllt, glattgemacht und abgesperrt war. Das war also auf den LKW`s gewesen, wunderschöner sauberer Kies. Ich bin abgestiegen, da ich die Hoffnung hatte jenseits der gesperrten Kreuzung ohne Probleme weiterzukommen, führte ich das Pferd durch den Wald um die Flatterbandabsperrung herum.
Auf der anderen Seite angekommen, war der Radfahrer auch schon da. Gelegenheit für einen kleinen Plausch, der in unserem Wald immer mit dem woher beginnt und dann mit dem Austausch der "angenommenen" Positionsdaten weitergeführt wird, bevor man sich mit durchaus ernstgemeinten, guten Wünschen für die Heimkehr, trennt.
Falls hier jemand lacht, es ist schon vielen Einheimischen passiert, das sie ganz woander angekommen sind als geplant (anderes Dorf), verlaufen ist in unserem Wald nichts ungewöhnliches. Ab und zu kommen mal lustige Zeitungsartikel (Joggerin im Wald verlaufen, Pilzsucher mit Hubschrauber gesucht) Einheimische lachen darüber nicht!!!
Der gute Mann war aus Grieben und nach eigener Aussage öfter mal im Wald unterwegs. Er kennt sich aus und weiss genau wo er ist? Uneinigkeit herrschte aber darüber, wohin die Wege an der planierten Kreuzung führen, zumal ein hinterhältiger Förster auf dem Wegweiser das Wort "Linde" mit einem Pfeil Richtung Linde übersprüht hat. Wie sich herausstellte hatte mein neuer Bekannter sogar eine Karte dabei, die aber nicht unbedingt für Klarheit sorgte, vor allem da ich nur meine Fernsichtbrille auf der Nase hatte und der gute Herr seine Brille garnicht erst mitgenommen hatte, mir aber auch nicht glauben wollte, das ich wusste wo ich bin, oder vielmehr wir beide sind. Er gab mir noch einige gute Hinweise über Sehenswürdigkeiten (Bäume mit alten Inschriften) und meinte dann er wolle zum Kaffe zu Hause sein. Die Richtung die er einschlug, lies hoffen, das es dieses auch schaffen würde.
Da ich nun schon mal auf den Boden war, bin ich das Stück zum Rondell gelaufen. Das "Rondell", ebenfalls eine Waldkreuzung, war vielleicht in alten Zeiten mal ein Jagdstern. Es treffen sich dort insgesamt 7 Wege. Es war genau wie mein neuer Bekannter erzählt hat ebenfalls mit Kies aufgefüllt und Flatterband abgesperrt. Hier aber keine Möglichkeit drumrum zu laufen. Alles voller Äste, da ist mir das Verletzungsrisiko für die Pferdebeine zu groß. Flatterband hoch und mit dem Pferd über das gesperrte Rondell laufen wollte ich auch nicht. Ich möchte noch viele Jahre im Wald reiten und lege daher keinen Wert auf einen Ruf als "Waldrowdy". Irgendeiner beobachtet einen bei so einer Untat bestimmt, oder wertet später die Hufspuren aus (gute Übung für den Jagdhund). Also umdrehen, es wurde auch Zeit. Vielleicht hatte ich schon etwas zu lange gezögert, auf der Suche nach einem Weg um das Rondell herum, denn inzwischen war das Donnergrollen nicht mehr zu überhören!
Ein Gewitter aus südlicher Richtung? Also aufsteigen und durch den Birkholzgrund, Richtung Norden nach Hause. Der Nachteil, ich muss im Grund wieder absteigen, wegen der Wegbeschaffenheit, und führen, was bestimmt Zeit kostet. Da das Gewitter von Süden kommt schaffen wir es aber sicherlich noch trocken nach Hause. Hoffte ich...
Wir haben uns wirklich beeilt. Nördlich des Grundes alles noch trocken und auch hier noch einige Pilzsucher unterwegs. An dieser nördlichen Kreuzung hatten die Förster den dritten LKW abkippen und planieren lassen diesmal nicht abgesperrt. Nun wollte ich, wie gewohnt, wieder Aufsteigen, aber wo waren meine schönen Spurrillen, die mir immer so gute Dienste beim Aufsteigen geleistet haben? Alles weg, mit Sand aufgefüllt und planiert!
Langsam fing es nun an zu regnen und bald waren wir pitschnass, der Regen wurde immer stärker und die Blitze, das Donnern trug nicht zu einer anheimelnden Atmosphäre bei.
Man soll bei Gewitter das Pferd anbinden und sich 20-30m entfernt in einen Busch hocken um nicht vom Blitz getroffen zu werden, habe ich mal in einem Buch gelesen. Aber grau ist alle Theorie, mein Pferd währe sicherlich nicht begeistert, wenn ich sie bei dem Wetter im Stich lassen und im Gebüsch verschwinden würde. So habe ich beschlossen, es ist nur ein kleines Gewitter und bin tapfer weitergetrabt. Unsere Gestellwege sind recht breit, so bin ich dicht an den Bäumen entlanggeritten, damit der Blitz die Bäume trifft und nicht mich. Aber das war dem Pferd irgendwann zu mühselig. Also im Trab mitten auf dem Weg, und damit den freien Himmel mit Donner und Blitzen direkt über uns, Richtung Heimat. Es schüttete immer stärker und der Donner wurde immer lauter. Irgendwo Unterstellen sinnlos, ich war eh schon total durchgeweicht. Wenigstens war der Regen warm. Der Weg inzwischen ein Bach. Ein paarmal sind wir beide zusammengezuckt, wegen sehr lautem Donnern. Ich habe mich damit getröstet, das ja beim Donnern alles schon vorbei ist, gefährlich ist nur der Blitz.
Irgendwann habe ich dann aber doch Nerven gezeigt, bin wieder abgestiegen und gelaufen, damit mich nicht doch noch ein Blitz vom Pferd holt.
Als es sich endlich abgeregnet hatte und mir das Laufen über war (noch 30 min bis nach Hause) wollte ich wieder aufsteigen. Was soll ich sagen, es ging nicht. Das Pferd stand super still, aber die Klamotten nass, die Hose klebte an der Haut, nichts mehr mit 5% Elastik in dem Fall waren die 95% Baumwolle in der Übermacht, der Sattel nass. Ich bin einfach nicht in den Sattel gekommen, weil alles irgendwie schwer und nass war. Also zu Fuss den Rest der Strecke und darüber nachgedacht, das mit dem Reiten irgendwann mal Schluß sein wird. Nämlich dann, wenn ich nicht mehr würdevoll aufs Pferd rauf oder vom Pferd runter komme. Bisher hatte ich das würdevolle Runterkommen immer für das Schwierigere gehalten.
Zu Hause gab es erst mal eine schöne Dusche und ich hoffe, das bald alles wieder trocken ist.
Ach ja, das Reiseziel erreicht, ich war mal wieder am Rondell!!!