... obwohl die Temperaturen und der kalte Wind etwas anderes erzählen, wenigstens scheint die Sonne. Die Reitsaison hat bei mir am 10.03.09 wieder begonnen. Ich war seit dem 4 mal im Busch und kann es immer noch nicht fassen, welche Veränderungen über Winter mit meinem Pferd vor sich gegangen sind. Die „coole Socke“ nehme ich zurück. Obwohl ich ihr damit Unrecht tue, denn sie ist ja nicht schreckhaft, aber seeeeehr munter! Sie ging vor der Winterpause schon so schön im Schritt am langen Zügel. Geht sie jetzt auch, aber irgendwann fehlt ihr die Begrenzung nach vorn und ab geht’s im Galopp. Also schön mit Anlehnung reiten, für mich anstrengend und nicht meine Vorstellung von einem entspannten Ausflug ins Gelände. Sehr schnell habe ich also die pieksigen Seilzügel in meine alten (viel zu langen) Lederzügel umgetauscht. Die sind doch besser zu Händeln und verheddern sich im Ernstfall nicht so schnell. Da ich immer mit dem GPS reite und die Touren aufzeichne kann ich hinterher schön auswerten, was alles so passiert ist. Ich reite natürlich nur auf bekannten Strecken, denn für die Orientierung hätte ich zur Zeit keine Hand mehr frei. Das Highlight waren ein Ausflug ins Gebüsch, da Madam eine andere Richtung einschlagen wollte und ich mich mit Gewalt durchsetzen mußte. Im Ergebniss bin ich 2 Tage, zum heimlichen Vergnügen meiner Kollegen, mit abgeschrammter Nase zur Arbeit, und im nachhinein froh, das ich Brillenträger bin, denn ein Ast ist ans Brillenglas geschlagen und hätte sonst vielleicht mein Auge verletzt.
Unsere Tour Gestern war der Gipfel! Wir sind lange Schritt, ab und zu mal Trab, 500m Galopp, wieder Schritt, dann wollte ich traben, Madam galoppieren. Immer wieder durchpariert zu Trab, Trab am langen Zügel sie wieder Galopp, ich habe eine unruhige Hand und traue mich nicht so recht im Trab die Zügel zu fest zu nehmen, aber es wird mir in Zukunft wohl nichts anderes übrigbleiben, also wieder aus dem Galopp durchpariert (teilweise mit Gewalt), bis alles einigermaßen im Trab lief (nach 1000m ich habe ja GPS und kann das nachvollziehen) konnte ich zum Schritt durchparieren und wollte mich verschnaufen. Sie trottete durch das Moos am Wegrand und suchte sich eine Stelle zum Pinkeln. Wunderbar, dachte ich, wenn sie pinkelt fühlt sie sich sicher und wird nun ruhiger. Währen ich noch völlig entspannt in den Steigbügeln stehe, das Pferd lobe, die Zügel schlabberig hingegeben, wird sie mit dem Pinkeln fertig, macht zwei Schritte nach vorn und ab im Galopp. Kein Fluchtgalopp, aber doch eine sehr stramme Gangart. Es dauerte eine Weile bis ich mich sortiert hatte, als ich dann zu bremsen versuchte schaltete sie auf stur. Es waren nur 250m (laut GPS), bis ich sie wieder im Griff hatte, aber mir hat das doch einen ordentlichen Schrecken eingejagd, zumal ich nicht glaube, das sie sich erschreckt hat, sie wollte einfach nur ihre Vorstellungen gegen meine durchsetzen. Es waren noch 4 km bis nach hause, und ich reite gerne mal schneller, aber nun habe ich auf Schritt bestanden, die ganze restliche Strecke.
Zu hause angekommen habe ich meinem Mann die Abenteuer erzählt und angedeutet, das mein Grauschimmel wohl doch nicht das richtige Pferd für eine ältere Dame ist. Vielleicht sollte ich auf Haflinger oder auf Kaltblut umsteigen? Er sieht das anders und ich ja eigentlich auch. Es wird schon wieder werden mit uns.
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