Freitag, 30. September 2011

Wanderung nach Lindesee

Seit einigen Tagen habe ich viel Stress auf der Arbeit und nun heute beschlossen diesen durch einen langen Spatziergang abzubauen. Vorher muste ich mir als Trost aber noch ausgerechnet, das ich im September 2016 in Regelaltersrente gehen kann minus 2 Jahre Arbeitslosengeld, also ab September 2014 kann mich mein Chef mal. Bis dahin heist es brav sein, zum Glück nur an 8 Tagen im Monat. Ich hoffe das gelingt mir auch. Sicher bin ich da nicht, man wird im Alter zwar ruhiger aber ist doch noch nicht ganz abgestorben und daher immer für explosive Überraschungen gut (selbstverständlich nur in Form von Worten, nicht das das hier noch als Bobendrohung aufgefass wird). Vielleicht sollte ich doch lieber zum Arzt spatzieren und mir LeckmichamA Pillen verschreiben lassen, als durch die Rüthnicker Heide. Naja, erst mal die Rütnicker Heide, versuchsweise, dann kann ich es ja immer noch mit den Pillen probieren.
Das Wetter jedenfalls war herrlich nicht zu warm, trocken und sonnig. Also den Hund an die Leine, Wegzehrung für das Tier (Leckerli) in die Tasche, das GPS eingesteckt, und auch das frisch geladene Handy nicht vergessen. Ich wollte schon lange wissen, was es am Birkholzgrund Neues gibt.
Zuerst aber mal 1,5 Stunden im flotten Schritt durch bekanntes Terrain. Jedenfalls für mich bekannt. Der Hund war ganz begeistert von den vielen neuen tollen Gerüchen und hatte es daher nicht so eilig. Für mich ganz ungewohnt, das luftige Gefühl am Kopf. Wo war mein Reithelm? Als wenn man mit dem Liniebus fährt und den Gurt zum Anschnallen, wie im PKW, vermisst, so fehlte mir meinem Reithelm.
Nach 6 km endlich am Grund. Den Harvester hatten wir schon vorher gehört. Es soll ja um den Grund ausgeholzt werden, damit das Wasser wieder in den Grund abfließen kann und das ehemalige Luch vernässt. Was dort auf den Boden krachte waren aber richtig große Bäume. Naja, da ich keine Forstwirtschaft studiert habe kann ich mir kein Urteil erlauben.
Östlich wollte ich den Grund durchqueren, da mir eine Bekannte von Mauerresten erzählt hat, die sie bei einer Rast mit ihren Pferden dort entdeckt hat. Mit dem GPS kein Problem. Aber keine Spur von Mauerresten. Nur ein windschiefer Schuppen und eine Wildfütterung.
Mit dem Hund, als Wegsucher, war es auch nicht so schwer das Luch zu durchqueren. Es war trocken. Hohes hartes Gras. Westlicher habe ich den Boden schon nass und schwankend erlebt, wie Moor ebend, aber hier alles trocken. Auf die "Wiedervernässung" bin ich echt gespannt.
Der Süd-Osten dann durchforstet. Die "Spuren" , die der Harvester hier hinterlassen hat so tief, das sie dem Hund (57cm) fast bis zur Schulter gingen (Beweisfoto anbei). Wir sind den Spuren trotzdem gefolgt um wieder auf irgendeinen Weg zu kommen. Hier nun, am Weg, das eingeschlagene Holz meterhoch gestapelt.
Auf einem Baumstumpf eine kurze Pause und Lagebesprechung. Der Rückweg 7,5 km lang und bekannt, von da kamen wir ja gerade. Ich war aber noch nie von Kerkow aus nach Lindesee gelaufen oder geritten. Von Kerkow nach Linde schon (zu Traberzeiten) aber die Wege nach Lindesee haben doch bestimmt auch ihre Reize. Außerdem liebe ich die Försterei Kerkow. An so einem Ort würde ich gerne leben. Laut GPS bis Kerkow 2 km, bis Lindesee 4,5 km (es wurden dann aber 5). Zuerst noch schnell Herrchen auf Arbeit anrufen, ob er seinen Hund (und mich) in Lindesee abholt. Große Verwunderung am anderen Ende der Telefonleitung/verbindung, was wir im finsteren Wald machen, warum wir nicht brav zu hause sitzen und auf ihn warten? Naja, ich war mir sicher den Hund würde er abholen, also auf nach Kerkow. Auf dem Weg dorthin auch wieder mehr Hufspuren. Wahrscheinlich die Linder-Reiter.
Kerkow im schönsten Sonnenschein, wunderschön wie immer. Von dort aus am Fließgraben vorbei und mit einem Umweg nach Lindesee. Tolle Landschaft, anders als der Rüthnicker Wald. Viele Feuchtgebiete (Vorsicht Mücken!) mit Pflanzen die ich in meiner heimischen Kiefernheide nicht wachsen. Eine tolle Wanderung, ich merkte garnicht wie die Zeit verging, als dann der Lindesee auftauchte. Die Fotos geben ja immer nur einen Bruchteil der landschaftlichen Schönheit wieder. Die Strecke ist auf SportsTracker zusehen.

Birholzgrund vom Osten

Birholzgrund vom Süden

Spuren am Birkholzgrund

Birholzgrund vom  Südosten

Weg nach Linde/Kerkow

Abfluß ? des Birkholzgrundes in die Hessenheide

Kerkower Wiesen

Forsthaus Kerkow

Fliessgraben

erster Blick auf den Lindesee
der Lindesee
In Lindesee kreutzte ein Auto unseren Weg, das mir bekannt vorkam? Blick auf die Uhr, kann Herrchen nicht sein ca 30 min zu früh! Wie sich dann herausstellte war er es doch, er hatte es besonders eilig uns wieder einzufangen.
Es war eine sehr schöne Wanderung, bei der ich wieder neue Kraft getankt habe. Insgesamt 14 km in etwas über 3 Stunden. Wegen der landschaftlichen Reize habe ich die körperliche Anstrengung kaum registriert. Ich hatte aber auch einen kleinen Sonnenschein auf 4 Pfoten als Gesellschaft, da vergeht die Zeit besonders schnell.
Ach ja, meine Seele hat sich auch etwas erholt. Nun habe ich einen Plan, wie es auf Arbeit weitergeht. Sind ja nur noch 3-5 Jahre! Dabei mache ich gerne was ich tue und hatte immer gehofft auch als Rentner noch etwas weiterarbeiten zu können.
Man wird sehen ...

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