Donnerstag, 29. Januar 2009
GPS
Nach langem hin und her, vielen wenn und aber, habe ich mich nun endlich für ein GPS-Gerät entschieden. Der Preis machte die Entscheidung nicht unbedingt einfach, und die Tatsache, das die Karten noch mal extra Kosten, und vor allem auch nicht weniger, als das Gerät hat meine Entschlussfreude nicht unbedingt positiv beeinflusst. Dann kommt immer das Argument: „Man gönnt sich ja sonst nichts!“, aber das ist einfach nicht wahr, mit einem eigenen Reitpferd gönne ich mir schon sehr viel. Und es ist auch eine Tatsache, das man ein GPS-Gerät nicht wirklich braucht. Karte und Kompass tun auch ihren Dienst, und da wo ich reite, kenne ich fast jeden Baum mit Namen. Na ja, aber ich habe nun mal ein Faibel für die Orientierung im Gelände und konnte der Versuchung nicht widerstehen. In diesem Jahr soll es auch auf ausgedehnte Wanderritte gehen. Falls das Teil wirklich nur rumliegt, kann ich es bei Ebay wieder verkaufen, der materielle Verlust währe nur gering, jedenfalls zur Zeit. Dann ist es (bei Kauf einer zusätzlichen Karte für ca 100,-€) auch zur Straßennavigation in ganz Europa zu verwenden. Auch etwas, was ich nicht wirklich brauche, aber man ist beruhigter in fremden Städten. Nun sitze ich am Fenster und lauere auf die Post. Fast wie Weihnachten. Ich bin ganz gespannt ...
Dienstag, 20. Januar 2009
Immer noch Winter
Gestern hatten wir hier den schönsten Sonnenschein, fast wie im Frühling. Nachdem ich die Boxen und den Auslauf gereinigt hatte, konnte ich nicht mehr widerstehen. Mit demFotoapperat bewaffnet und dick angezogen, zog es mich in den Wald. Da die Graue so sehsüchtig guckte überlegte ich sie mitzunehmen. Aber das war mir dann doch zu umständlich und ich ging mit schlechtem Gewissen aber ohne Pferd los. Ich freute mich auf die Bäume und die Stille und sah mich schon durch den Birkholzgrund wandern. Ob ich die 5 km bis dahin schaffen würde? In 2 Stunden kommt mein Herzblatt von der Arbeit und da wollte ich zurück sein. Die Straßen sahen ganz gut aus, aber dann der erste Waldweg (eigentlich noch mitten im Dorf) und ich sah eine glatte Eisfläche vor mir. Festgefahrener Schnee, getaut und wieder gefrohren, dann Regen und wieder Frost, zum Schlittschuhlaufen bestens geeignet, aber zum Wandern? Na gut, so schnell soll man nicht aufgeben. Ich lief auf dem Bankett, soweit vorhanden, im Wald wird es sicher besser. Aber weit gefehlt. Alle Wege das Gleiche, spiegelglatte Eisbahn. Bis ich in die Regionen komme wo keine Autos mehr fahren, rutsche ich bestimmt dreimal hin, und das ohne Helm und Sicherheitsweste! Also beschloß ich umzudrehen und wieder nach hause zu gehen. Dann ebend Mittagsschlaf, hat ja auch was für sich. Ein Glück, das ich das Pferd nicht mitgenommen habe. Auf dem Rückweg kamen mir Bekannte mit ihrem Hund entgegen. Auch sie hatte das schöne Wetter vor die Tür gelockt. Ob sie weiter gekommen sind als ich? Jedenfalls waren sie voller Optimismus.
Samstag, 17. Januar 2009
Nur Fliegen ist schöner ...
Ich wußte nicht recht wie ich reagieren sollte, als meine Bekannte mir zum ersten mal die Probleme mit ihrem Pferd schilderte, von Araberreiter zu Araberreiter sozusagen. Sie besitzt einen Vollblutaraberhengst. 6 jährig roh von der Koppel gekauft und allein ausgebildet. Der Fuchs ist sehr lieb und umgänglich, hat gute Nerven und alles lief bestens, bis er eines Tages das Rennen anfing. Sie beschrieb mir die Gangart als "2 Gänge höher als Galopp, es geht ein Ruck durchs Pferd und dann ....", „Hast du versucht ihn durchzuparieren?“ „Ja, keine Chance“ „Warum bist du keinen Kreis geritten?“ „War zu schnell“ „Hm, das ist eindeutig ein Gehorsamkeitsproblem (was sonst), Dressur könnte ihm guttun.“ Mehr viel mir nicht ein. Ich war keine wirkliche Hilfe. Es stellte sich noch heraus, das der Hengst nach ca 3-5 km dann von allein vom Geschwindigkeitsrausch in die normale Welt zurückfand. Zuerst hat meine Bekannte dieses Phänomen nicht ernst genommen, aber dann trat es wiederholt auf und sie mußte reagieren, denn normalerweise hat man im Mitteleuropa, auch im tiefsten Wald, andere Verkehrsteilnehmer (z.b. Förster die per Jeap unvermittelt den Weg kreuzen) und kann nicht dem Pferd die Regie überlassen.
Was war passiert? Wo lagen die Ursachen, bei einem bis dahin sehr braven Pferd? Meine Bekannte, eigentlich erfahren im Umgang mit Arabern, hat in ihrem jugendlichen Leichtsinn die Waldbrandwundstreifen als wunderbare Galoppstrecken für ihren Hengst entdeckt und wollte irgendwann wissen,wie schnell er wirklich ist. Nun ist ein Hengst ja von Natur aus dazu da Herausforderungen anzunehmen und ihrer hat sich nicht lange bitten lassen und schnell Gefallen an dieser Art der sportlichen Betätigung gefunden. Nun weiss sie wie schnell er ist und könnte, wie ich glaube, im Nachhinein auf dieses Wissen gerne verzichten. Ihr Hengst aber hat den Geschwindigkeitsrausch für sich entdeckt, ich vermute inklusive "Adrenalin-Kick", und Frauchen ist, zumindest in dieser Phase der gemeinsamen Ausflüge, nur noch Passagier.
Zu meinem Glück war ich nie so neugierig. Vielleicht doch von Vorteil, wenn man etwas älter mit dem Reiten beginnt. Mein erster Traber galoppiert nur mit viel Überredung. Mein zweiter Traber galoppiert gern und sehr schön kontrolliert. Er ist im Galopp langsamer als im Trab, wo ich eher Probleme hab ihn zu regulieren. Einmal hat mich doch der Leichtsinn geritten und bei einem schönen Galopp bergauf hab ich mehr gefordert. "Das geht doch schneller!" "Gern" kam prompt als Antwort und er schaltete freudig einen Gang höher, die Landschaft zog entschieden schneller an mir vorbei und ruck zuck war der Wald zuende. Nie wieder hatte ich Verlangen nach dieser Geschwindigkeit (und ich bin mir sicher es währe auch noch schneller gegangen) aber immer wenn wir an besagter Stelle vorbeikommen fragt er mich "Schneller?" "Heute nicht." antworte ich dann und hoffe, das er es irgendwann wieder vergißt.
Vollblüter sind nun mal Rennpferde, und wer kein Rennpferd reiten will sollte sich für einen Haffi, oder Friesen oder oder entscheiden. Der Großvater des bravsten Arabers und erst recht der Vater des liebsten Trabers haben ihr Brot durch Rennen gegen andere Pferde verdient und nur die Sieger kamen in die Zucht. Nicht die Sieger nach 400m wie bei den Quarterhoses, das Derby war erst nach 3,5 km zuende. Um da zu gewinnen brauchte man ein starkes Herz, gute Lungen und durfte nicht bei jedem kleinen Piepen in den Gelenken das Handtuch werfen. Zum Hochleistungssport gehört auch bei Pferden eine gewisse "Verrücktheit" kein normales Pferd läuft bis zum Umfallen, die meisten Vollblüter schon.
Ich möchte lieber nicht wissen wie schnell mein Stütchen ist. Als Shagya-Araber aus alten Militärpferdezuchten stammend hat sie aber sicher auch einen Schuß "Maulesel" abbekommen. Und manchmal nervt mich das. Schließlich reite ich auf Vollblütern, weil sie so fleißig, sensibel und vorsichtig sind, alles mitmachen, und als Strafe anschreien eigentlich schon zuviel ist. Gegen ein Pony könnte ich mich nie durchsetzen. Eimal war meine Geduld am Ende und ich hab meiner Stute die Hacken in die Seite gehauen damit sie im Galopp nicht einschläft "Schneller!". Ein Ohr kam nach hinten und fragte noch mal nach "Wirklich?" Ich fand das frech, betätigte noch mal meine Hacken und das andere Ohr kam auch nach hinten "Na dann halt dich mal fest!"
In dem Augenblick wo sie anzog war ich mir meines Fehlers auch schon bewußt. Es war fast die gleiche Stelle, wo ich den Traber beschleunigt hatte. Vielleicht sitzt dort hinter einem Busch ein kleiner Kobold, der Reitern solchen Leichtsinn ins Ohr flüstert und sich dann darüber kaputtlacht. Ich fand das Tempo jedenfalls nicht lustig, mußte aber die nächsten 200m damit leben, da man ja einen einmal gegebenen Befehl nicht gleich wieder zurücknehmen kann. Ich tröstete mich damit, das der Braune bei gleicher Nachdrücklichkeit der Hacken bis in die nächste Stadt gelaufen währe. Die Schimmelstute ist etwas dickfelliger und ließ sich problemlos wieder bremsen. "War doch nicht so gemeint." entschuldigte ich mich etwas kleinlaut.
Wer also mit Vollblütern und Kreuzungen (man weiß ja nie was die von wem geerbt haben) ins Gelände geht sollte nur dann Galoppieren, wenn er sich sicher ist das Tempo bestimmen zu können. Laßt Euch nicht auf Wettrennen ein und meidet den Ausritt mit Leuten die es darauf anlegen. Wenn erst mal der Ehrgeiz in so einem Renner geweckt ist ist es schwierig ihn wieder zum gemütlichen Genuß der Natur zu überreden. Außerdem würde euer Blüter sowieso jedes Pony, Kalt-oder Warmblut überholen. Ihr müßt das nicht wirklich ausprobieren. Das Problem ist, viele Reiter auf Ponys, Hafis oder ähnlichem lassen ihre Pferde gerne, vor allem zu Beginn des Ausritts, "einfach mal Laufen" weil sie dann "Dampf ablassen" und anschließend leichter zu händeln sind. Mit Vollblütern klappt das in der Regel nicht, denn die sind zum Rennen geboren. Bei Strecken unter 3 km zucken sie mit der Schulter und sind gerade mal warm geworden, also schwieriger zu händeln als vorher nach dem Motto: "Das war alles?", während jeder Haffi nach spätestens 500m diese sinnlose Kraftvergeudung nicht mehr einsieht und vor allem auch keine Luft mehr bekommt (nach meinen Erfahrungen, liebe Haffireiter erschlagt mich bitte jetzt nicht), ist ein Araber gerade mal auf Betriebstemperatur und möchte nun gerne zeigen was wirklich in ihm steckt.
Aber Vorbeugung ist die eine Sache, was tun wenn man bereits ein "Rennpferd" hat? Ich weiß es nicht. Meiner Bekannten habe ich empfohlen erst mal den Galopp wegzulassen. Was bei ihr nicht so recht ankam, wahrscheinlich gehören immer 2 zu so einem Rennteam, Pferd und Frauchen. Aber in der Endkonsequenz hat sie es größtenteils so gehandhabt. Nur noch Schritt und Trab, Galopp als Ausnahme und solange es "gut geht" (langsam und kontrolliert) z.B. hinter einem Führpferd jeden Versuch zum Überholen im Keim erstickend. Sie beschreibt mir dann immer freudestrahlend, wie k.o. und schweißgebadet sie nach solchen seltenen Galoppstrecken ist. Das glaube ich ihr gerne, sie muß ihren Liebling ja streng kontrollieren und darf ihm nicht die kleinste eigenmächtige Beschleunigung durchgehen lassen, sonst findet sie sich ruck zuck bei 50km/h wieder. Sie meint manchmal auf einem Pulverfass zu sitzen, aber ihr Hengst, ganz Gentleman, dazu noch lustig, buckelt und keilt aus, irgendwo muß seine Kraft ja hin, rennt aber nicht mehr mit ihr los. Nach dem Motto: "Ich könnte wenn ich wollte, aber weil du es bist, bin ich brav." Seit zwei Jahren nun keine Probleme mehr mit der Gangart, aber ich denke einen wirklich entspannten Galopp wird es auf diesem Pferd nicht mehr geben. Was hat meine Bekannte nicht getan? Sie hat nicht versucht durch ein schärferes Gebiß ihr Pferd zu bremsen. Nach wie vor geht er auf Wassertrense. Und ich denke das war sehr klug und Lady-like von ihr. Ansonsten hätte sie jetzt vielleicht eine echten Durchgänger und nicht einen Spaßvogel der gerne mal etwas schneller unterwegs ist, wenn sich die Möglichkeit ergibt.
Was war passiert? Wo lagen die Ursachen, bei einem bis dahin sehr braven Pferd? Meine Bekannte, eigentlich erfahren im Umgang mit Arabern, hat in ihrem jugendlichen Leichtsinn die Waldbrandwundstreifen als wunderbare Galoppstrecken für ihren Hengst entdeckt und wollte irgendwann wissen,wie schnell er wirklich ist. Nun ist ein Hengst ja von Natur aus dazu da Herausforderungen anzunehmen und ihrer hat sich nicht lange bitten lassen und schnell Gefallen an dieser Art der sportlichen Betätigung gefunden. Nun weiss sie wie schnell er ist und könnte, wie ich glaube, im Nachhinein auf dieses Wissen gerne verzichten. Ihr Hengst aber hat den Geschwindigkeitsrausch für sich entdeckt, ich vermute inklusive "Adrenalin-Kick", und Frauchen ist, zumindest in dieser Phase der gemeinsamen Ausflüge, nur noch Passagier.
Zu meinem Glück war ich nie so neugierig. Vielleicht doch von Vorteil, wenn man etwas älter mit dem Reiten beginnt. Mein erster Traber galoppiert nur mit viel Überredung. Mein zweiter Traber galoppiert gern und sehr schön kontrolliert. Er ist im Galopp langsamer als im Trab, wo ich eher Probleme hab ihn zu regulieren. Einmal hat mich doch der Leichtsinn geritten und bei einem schönen Galopp bergauf hab ich mehr gefordert. "Das geht doch schneller!" "Gern" kam prompt als Antwort und er schaltete freudig einen Gang höher, die Landschaft zog entschieden schneller an mir vorbei und ruck zuck war der Wald zuende. Nie wieder hatte ich Verlangen nach dieser Geschwindigkeit (und ich bin mir sicher es währe auch noch schneller gegangen) aber immer wenn wir an besagter Stelle vorbeikommen fragt er mich "Schneller?" "Heute nicht." antworte ich dann und hoffe, das er es irgendwann wieder vergißt.
Vollblüter sind nun mal Rennpferde, und wer kein Rennpferd reiten will sollte sich für einen Haffi, oder Friesen oder oder entscheiden. Der Großvater des bravsten Arabers und erst recht der Vater des liebsten Trabers haben ihr Brot durch Rennen gegen andere Pferde verdient und nur die Sieger kamen in die Zucht. Nicht die Sieger nach 400m wie bei den Quarterhoses, das Derby war erst nach 3,5 km zuende. Um da zu gewinnen brauchte man ein starkes Herz, gute Lungen und durfte nicht bei jedem kleinen Piepen in den Gelenken das Handtuch werfen. Zum Hochleistungssport gehört auch bei Pferden eine gewisse "Verrücktheit" kein normales Pferd läuft bis zum Umfallen, die meisten Vollblüter schon.
Ich möchte lieber nicht wissen wie schnell mein Stütchen ist. Als Shagya-Araber aus alten Militärpferdezuchten stammend hat sie aber sicher auch einen Schuß "Maulesel" abbekommen. Und manchmal nervt mich das. Schließlich reite ich auf Vollblütern, weil sie so fleißig, sensibel und vorsichtig sind, alles mitmachen, und als Strafe anschreien eigentlich schon zuviel ist. Gegen ein Pony könnte ich mich nie durchsetzen. Eimal war meine Geduld am Ende und ich hab meiner Stute die Hacken in die Seite gehauen damit sie im Galopp nicht einschläft "Schneller!". Ein Ohr kam nach hinten und fragte noch mal nach "Wirklich?" Ich fand das frech, betätigte noch mal meine Hacken und das andere Ohr kam auch nach hinten "Na dann halt dich mal fest!"
In dem Augenblick wo sie anzog war ich mir meines Fehlers auch schon bewußt. Es war fast die gleiche Stelle, wo ich den Traber beschleunigt hatte. Vielleicht sitzt dort hinter einem Busch ein kleiner Kobold, der Reitern solchen Leichtsinn ins Ohr flüstert und sich dann darüber kaputtlacht. Ich fand das Tempo jedenfalls nicht lustig, mußte aber die nächsten 200m damit leben, da man ja einen einmal gegebenen Befehl nicht gleich wieder zurücknehmen kann. Ich tröstete mich damit, das der Braune bei gleicher Nachdrücklichkeit der Hacken bis in die nächste Stadt gelaufen währe. Die Schimmelstute ist etwas dickfelliger und ließ sich problemlos wieder bremsen. "War doch nicht so gemeint." entschuldigte ich mich etwas kleinlaut.
Wer also mit Vollblütern und Kreuzungen (man weiß ja nie was die von wem geerbt haben) ins Gelände geht sollte nur dann Galoppieren, wenn er sich sicher ist das Tempo bestimmen zu können. Laßt Euch nicht auf Wettrennen ein und meidet den Ausritt mit Leuten die es darauf anlegen. Wenn erst mal der Ehrgeiz in so einem Renner geweckt ist ist es schwierig ihn wieder zum gemütlichen Genuß der Natur zu überreden. Außerdem würde euer Blüter sowieso jedes Pony, Kalt-oder Warmblut überholen. Ihr müßt das nicht wirklich ausprobieren. Das Problem ist, viele Reiter auf Ponys, Hafis oder ähnlichem lassen ihre Pferde gerne, vor allem zu Beginn des Ausritts, "einfach mal Laufen" weil sie dann "Dampf ablassen" und anschließend leichter zu händeln sind. Mit Vollblütern klappt das in der Regel nicht, denn die sind zum Rennen geboren. Bei Strecken unter 3 km zucken sie mit der Schulter und sind gerade mal warm geworden, also schwieriger zu händeln als vorher nach dem Motto: "Das war alles?", während jeder Haffi nach spätestens 500m diese sinnlose Kraftvergeudung nicht mehr einsieht und vor allem auch keine Luft mehr bekommt (nach meinen Erfahrungen, liebe Haffireiter erschlagt mich bitte jetzt nicht), ist ein Araber gerade mal auf Betriebstemperatur und möchte nun gerne zeigen was wirklich in ihm steckt.
Aber Vorbeugung ist die eine Sache, was tun wenn man bereits ein "Rennpferd" hat? Ich weiß es nicht. Meiner Bekannten habe ich empfohlen erst mal den Galopp wegzulassen. Was bei ihr nicht so recht ankam, wahrscheinlich gehören immer 2 zu so einem Rennteam, Pferd und Frauchen. Aber in der Endkonsequenz hat sie es größtenteils so gehandhabt. Nur noch Schritt und Trab, Galopp als Ausnahme und solange es "gut geht" (langsam und kontrolliert) z.B. hinter einem Führpferd jeden Versuch zum Überholen im Keim erstickend. Sie beschreibt mir dann immer freudestrahlend, wie k.o. und schweißgebadet sie nach solchen seltenen Galoppstrecken ist. Das glaube ich ihr gerne, sie muß ihren Liebling ja streng kontrollieren und darf ihm nicht die kleinste eigenmächtige Beschleunigung durchgehen lassen, sonst findet sie sich ruck zuck bei 50km/h wieder. Sie meint manchmal auf einem Pulverfass zu sitzen, aber ihr Hengst, ganz Gentleman, dazu noch lustig, buckelt und keilt aus, irgendwo muß seine Kraft ja hin, rennt aber nicht mehr mit ihr los. Nach dem Motto: "Ich könnte wenn ich wollte, aber weil du es bist, bin ich brav." Seit zwei Jahren nun keine Probleme mehr mit der Gangart, aber ich denke einen wirklich entspannten Galopp wird es auf diesem Pferd nicht mehr geben. Was hat meine Bekannte nicht getan? Sie hat nicht versucht durch ein schärferes Gebiß ihr Pferd zu bremsen. Nach wie vor geht er auf Wassertrense. Und ich denke das war sehr klug und Lady-like von ihr. Ansonsten hätte sie jetzt vielleicht eine echten Durchgänger und nicht einen Spaßvogel der gerne mal etwas schneller unterwegs ist, wenn sich die Möglichkeit ergibt.
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Montag, 12. Januar 2009
Winter
Winter ...
Ein paar Grad minus und alle guten Vorsätze sind dahin. Nach loshacken hartgefrohrener Pferdeäpfel im Auslauf, schleppen schwerer Kanister mit warmen Wasser, eisigen Fingern trotz super dicker Handschuhe, ist wohl niemandem mehr nach Reiten. Außerdem, wer möchte schon gern auf hartgefrohrenen Boden fallen? Wenn ich meine Pferde beobachte bewegen sie sich eher vorsichtig, der Schnee knirscht unter den Hufen und backt auch fest. Ich habe also schnell ein paar Fotos von der weißen Pracht gemacht, denn eigentlich ist mir der Winter nicht unsympathisch, und dann aber schnell wieder ins Warme.
Was macht man am warmen Ofen? Natürlich Stricken, mein neuer Pullover (einem schottischen Fischerpullover nachempfunden) wächst zusehends, mit Socken kann ich handeln (10,-€ pro Paar, bei Interesse bitte Email). Stricken empfinde ich als sehr entspannend. Ich bin aber auch dabei pferdige Ereignisse aus der Vergangenheit aufzuschreiben. Auch interessant sich auf diese Art alte und neuere Zeiten wieder in Erinnerung zu rufen. So entsteht auch ein kleiner Vorrat um im Blog ab und zu etwas neues zu veröffentlichen. Im Sommer ist zum Schreiben hoffentlich keine Zeit, da werde ich reiten!
Ein paar Grad minus und alle guten Vorsätze sind dahin. Nach loshacken hartgefrohrener Pferdeäpfel im Auslauf, schleppen schwerer Kanister mit warmen Wasser, eisigen Fingern trotz super dicker Handschuhe, ist wohl niemandem mehr nach Reiten. Außerdem, wer möchte schon gern auf hartgefrohrenen Boden fallen? Wenn ich meine Pferde beobachte bewegen sie sich eher vorsichtig, der Schnee knirscht unter den Hufen und backt auch fest. Ich habe also schnell ein paar Fotos von der weißen Pracht gemacht, denn eigentlich ist mir der Winter nicht unsympathisch, und dann aber schnell wieder ins Warme.
Was macht man am warmen Ofen? Natürlich Stricken, mein neuer Pullover (einem schottischen Fischerpullover nachempfunden) wächst zusehends, mit Socken kann ich handeln (10,-€ pro Paar, bei Interesse bitte Email). Stricken empfinde ich als sehr entspannend. Ich bin aber auch dabei pferdige Ereignisse aus der Vergangenheit aufzuschreiben. Auch interessant sich auf diese Art alte und neuere Zeiten wieder in Erinnerung zu rufen. So entsteht auch ein kleiner Vorrat um im Blog ab und zu etwas neues zu veröffentlichen. Im Sommer ist zum Schreiben hoffentlich keine Zeit, da werde ich reiten!
Montag, 5. Januar 2009
Ungarisches Fohlenfest
2008 fielen 2 für uns interessante pferdige Ereignisse auf einen Tag. Der Pferdemarkt in Havelberg, jedes Jahr am 1.Wochenende im September, und am gleichen Tag „Ungarisches Fohlenfest“ auf dem Shagya-Araberhof-Orgis in Wutzetz.
Da am Havelberger Pferdemarkt nichts vorbeiführt, fuhren wir morgends nach Havelberg. Alles wie immer. Eine Völkerwanderung vom Parkplatz zum Handelsplatz/Flohmarkt/Rummel und von dort zum eigentlichen Pferdemarkt. Es waren in diesem Jahr viele und eigentlich großteils auch ordentliche Pferde im Angebot. Auf die Witterung hatten wir uns eingestellt und feuchtigkeitsunempfindliches Schuhwerk angezogen, aber bereits gegen Mittag hatten wir eigentlich alles gesehen und beschlossen nun nach Wutzetz zum Ungarischen Fohlenfest zu fahren, welches wir noch nicht kannten.
Was ist ein Ungarisches Fohlenfest? Familie Orgis in Wutzetz züchtet Shagya-Araber. Der Ursprung dieser Rasse ist in den Militärgestüten der K&K Monarchie zu sehen, die diese Araberrasse größtenteils im heutigen Ungarn züchtete. Daher die Beziehung zu Ungarn, welche darin gipfelt, das wir es in Wutzetz mit echten Husaren zu tun haben, die natürlich stilecht, auf Shagya-Arabern beritten sind. Alle 2 Jahre findet die Fohleneintragung im Rahmen eines kleinen Festes statt.
Wir waren überrascht wie gut diese Veranstaltung besucht war und wie liebevoll alles vorbereitet war. Leider kamen wir zu spät, um die Reitvorführung der Hengste zu sehen und so konnte ich mein absolutes Lieblingspferd Kartango Khan nur noch in der Box bewundern.
Wir labten uns am reichhaltigen Kuchenbuffett und bekamen ein lustiges Reiterspiel geboten, bei dem sich 2 berittene Teams (Team 1 weiblich und Team 2 männlich-mit weibl.Verstärkung) um einen angeblichen Ziegenbalg rauften. Auf den Pferden und am Boden. Wer Sieger war sollte das Publikum entscheiden, welches natürlich der weiblichen Mannschaft den Vorrang gab. Es fanden Spiele für Kinder, Westernvorführungen und der Höhepunkt eine Husarenreitervorführung statt. Zum Leidwesen des Husarenchefs Karsten Orgis mußte er zur Verstärkung seiner Truppe Zivilisten heranziehen, die sich aber für meine Begriffe beachtlich schlugen. Alles war locker und doch perfekt organisiert. Was mir am meisten imponierte ist der Umgang mit den Pferden auf diesem Reiterhof. Auf den Bildern werdet Ihr auch erkennen, die Pferde sind auf Trense gezäumt und als Hilfe wird höchstens mal ein Martingal verwendet. Alles irgendwie locker, fröhlich und pferdefreundlich. Neben uns stand ein Pärchen aus Berlin, welches wie wir ganz begeistert war von dieser Art des Reitens. Natürlich gab es auch Säbelkämpfe und Feuersprünge, wir hatten es schließlich mit Husaren zu tun.
Ich denke, wenn ich noch mal die Wahl habe, wahrscheinlich 2010 fahre ich gleich nach Wutzetz und nicht erst nach Havelberg.
Da am Havelberger Pferdemarkt nichts vorbeiführt, fuhren wir morgends nach Havelberg. Alles wie immer. Eine Völkerwanderung vom Parkplatz zum Handelsplatz/Flohmarkt/Rummel und von dort zum eigentlichen Pferdemarkt. Es waren in diesem Jahr viele und eigentlich großteils auch ordentliche Pferde im Angebot. Auf die Witterung hatten wir uns eingestellt und feuchtigkeitsunempfindliches Schuhwerk angezogen, aber bereits gegen Mittag hatten wir eigentlich alles gesehen und beschlossen nun nach Wutzetz zum Ungarischen Fohlenfest zu fahren, welches wir noch nicht kannten.
Was ist ein Ungarisches Fohlenfest? Familie Orgis in Wutzetz züchtet Shagya-Araber. Der Ursprung dieser Rasse ist in den Militärgestüten der K&K Monarchie zu sehen, die diese Araberrasse größtenteils im heutigen Ungarn züchtete. Daher die Beziehung zu Ungarn, welche darin gipfelt, das wir es in Wutzetz mit echten Husaren zu tun haben, die natürlich stilecht, auf Shagya-Arabern beritten sind. Alle 2 Jahre findet die Fohleneintragung im Rahmen eines kleinen Festes statt.
Wir waren überrascht wie gut diese Veranstaltung besucht war und wie liebevoll alles vorbereitet war. Leider kamen wir zu spät, um die Reitvorführung der Hengste zu sehen und so konnte ich mein absolutes Lieblingspferd Kartango Khan nur noch in der Box bewundern.
Wir labten uns am reichhaltigen Kuchenbuffett und bekamen ein lustiges Reiterspiel geboten, bei dem sich 2 berittene Teams (Team 1 weiblich und Team 2 männlich-mit weibl.Verstärkung) um einen angeblichen Ziegenbalg rauften. Auf den Pferden und am Boden. Wer Sieger war sollte das Publikum entscheiden, welches natürlich der weiblichen Mannschaft den Vorrang gab. Es fanden Spiele für Kinder, Westernvorführungen und der Höhepunkt eine Husarenreitervorführung statt. Zum Leidwesen des Husarenchefs Karsten Orgis mußte er zur Verstärkung seiner Truppe Zivilisten heranziehen, die sich aber für meine Begriffe beachtlich schlugen. Alles war locker und doch perfekt organisiert. Was mir am meisten imponierte ist der Umgang mit den Pferden auf diesem Reiterhof. Auf den Bildern werdet Ihr auch erkennen, die Pferde sind auf Trense gezäumt und als Hilfe wird höchstens mal ein Martingal verwendet. Alles irgendwie locker, fröhlich und pferdefreundlich. Neben uns stand ein Pärchen aus Berlin, welches wie wir ganz begeistert war von dieser Art des Reitens. Natürlich gab es auch Säbelkämpfe und Feuersprünge, wir hatten es schließlich mit Husaren zu tun.
Ich denke, wenn ich noch mal die Wahl habe, wahrscheinlich 2010 fahre ich gleich nach Wutzetz und nicht erst nach Havelberg.
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