Samstag, 29. Dezember 2007
Wandern oder doch lieber Reiten ?
Heute habe ich beschlossen, die Winterpause ist zu ende und ich Reite wieder. In den letzten Wochen hatte ich wegen kalter Füße, Finger und Wangen mit dem Reiten ausgesetzt. Zum Ausgleich bin ich mit meinem Mann im Wald spazierengegangen. Dabei wurde mir warm. Die Füße waren ja in Bewegung. Spazierengehen/Wandern ist anstrengender als Reiten. Als Nebeneffekt konnte ich plötzlich mein Pferd verstehen, welches recht flott im Gelände unterwegs ist, so das ich es ab und zu bremsen muß. Auch ich konnte mir von meinem Mann öfter Mahnungen wegen meiner Geschwindigkeit anhören: "Warum rennst du denn so ?". Ja warum ? Weil es so schön ist in der freien Natur und ich gerne flott unterwegs bin. Schöne Erklärung, ob die mein Pferd auch so für mich hätte wenn es sprechen könnte (was es glücklicherweise nicht kann) ? Unser dritter Spaziergang brachte mich endgültig zu der Erkenntnis, das ich ein wunderbares Pferd habe, da es nicht ganz so massiv über Tempo, Richtung und Länge unserer Ausflüge mit mir diskutiert wie mein Herzblatt, und mich außerdem noch trägt, und in mir reifte der Entschluss es trotz Kälte wieder mit dem Reiten zu versuchen. Wenigsten ab und zu wenn das Wetter nicht ganz so winterlich ist, als Ausgleich zum Spazierengehen/Wandern. Heute war es nun so weit. Nach vier Wochen Abstinenz war das Satteln (Westernsattel 25 kg) und das Aufsteigen (Pferd 163 cm hoch - ohne Sattel) schon eine Herausforderung. Für mein braves Ross war am Anfang das Geradeauslaufen ebenfalls nicht so einfach. Doch bald klappte die Abstimmung fast wie vor unserer "Winterpause" und auch das trübe Wetter konnte uns die Laune nicht vermiesen. Ein guter Griff waren auch die Stoffreitschuhe. Sie haben besser isoliert als die Lederschuhe und meine Füße warm gehalten. Wenn nicht wäre ich halt mal ein Stück neben dem Pferd gelaufen um wieder warm zu werden. Ich bin ja jetzt in Übung durch das Wandern.
Dienstag, 11. Dezember 2007
Hippologica
Endlich war es wieder so weit, Hippologica in Berlin! Obwohl es jedes Jahr weniger wird (vom Angebot und auch dem Niveau der angebotenen Sachen), freuen wir uns auf die Abwechslung. In diesem Jahr sind wir schon am Freitag gefahren, denn am Sonntag ist es immer sehr voll und wir wollten genießen und nicht nur drängeln. Zu den Vorbereitungen gehört auch traditionell die Zubereitung der Verpflegung, Bouletten und Kartoffelsalat. Ein Rucksack wird gepackt und wir sind autark, wie auf einem Wanderritt ... Ich habe mir die Preise für Verpflegung gar nicht erst angesehen. Gerne hätte ich ein Eis gegessen, aber der Appetit ist mir beim Preisschild vergangen. Man kann nicht alles haben. Es waren dann viele Versuchungen, denen ich mit Blick auf begrenzte Finanzen (Pferdehaltung ist nun mal ein kostenintensives Hobby), tapfer wiederstanden habe!!!
Sehr gründlich wurden die Regendecken gescheckt und auch eine erworben (was sein muß, muß sein - sie ist für unsere alte Dame falls mal richtiges Scheißwetter ist). Ansonsten haben wir das Angebot genossen und das Fachsimpeln mit anderen Messebesuchern. Besonders interessieren uns die Kutschen.
Besonders habe ich mich gefreut "Admiral Flummi", einen Western-Haflinger mit seiner Besitzerin wiederzusehen. Allerdings habe ich gedacht Flummi hat ein neues Frauchen, da Sandra Rohde so stark abbenomme hat, das ich sie nicht erkannt habe.
Wir haben gefilmt, wie die beiden in altbekannter Manier den Trail beim Westerntunier der Hippologica gewonnen haben. ich werde mich bemühen, das Video hier bald zu veröffentlichen.
So könnte man Pferde und Kutsche gleichzeitig transportieren ... tolle Idee.
Auch das Programm sehen wir uns immer gerne an. Pferderassen wurden vorgestellt. Ein kleines Fahrtunier fand statt und auch ein Westerntunier und Westernvorführungen. Hier ein paar Bilder:
Besonders habe ich mich gefreut "Admiral Flummi", einen Western-Haflinger mit seiner Besitzerin wiederzusehen. Allerdings habe ich gedacht Flummi hat ein neues Frauchen, da Sandra Rohde so stark abbenomme hat, das ich sie nicht erkannt habe.
Wir haben gefilmt, wie die beiden in altbekannter Manier den Trail beim Westerntunier der Hippologica gewonnen haben. ich werde mich bemühen, das Video hier bald zu veröffentlichen.
Bis dahin Hals- und Beinbruch allen Reitern.
Ich habe heute kurz das Wetter gecheckt und beschlossen es ist zu kalt und zu feucht zum Reiten. Mein Pferd war nicht der Meinung und kam gleich an den Zaun. Er kann sich ja auch bewegen. Vielleicht sollte ich statt Reiten mit dem Pferd spatzieren gehen ? Mal sehen, in 6 Tagen habe ich wieder frei.
Montag, 3. Dezember 2007
Ein altes Pferd
Gestern früh klingelt das Telefon. Bekannte wollen von uns wissen was denn das für ein krankes Pferd ist, was bei uns im Auslauf steht. Gästen des Dorffestes währe bei einem Spatziergang das kranke Tier aufgefallen und unsere Bekannten sind gebeten worden sich darum zu kümmern ob das Tier denn auch richtig versorgt ist.
Liebe Leute dieses Pferd ist richtig versorgt, und nicht nur das, es ist auch in regelmäßiger ärztlicher Behandlung. Das Pferd ist nicht krank (von einer Arthrose im rechten Vorderbein mal abgesehen) es ist einfach nur alt. 25 Jahre alt, in Menschenalter umgerechnet sind das 100 Jahre!!!
Zugegeben, auch mir fällt es schwer, das Tier für das ich nun seit 23 Jahre sorge, so zu sehen wie es jetzt ist. Ich kenne sie noch aus anderen Zeiten, als sie jung war. Nun bewegt sie sich nur noch wenig und hat daher kaum Muskulatur. Trotz Behandlung mit Schmerzmittel und Zusatzfutter geht sie oft lahm. Man kann die Rippen sehen, da sie nicht soviel wiegen soll um das Bein zu entlasten. Der Rücken ist matt. Ab und zu tritt Mauke auf. Das Fell ist stumpf und unterschiedlich lang. Manchmal tränt ein Auge. Morgends wenn wir sie aus der Box lassen kann sie kaum einen Schritt vor den anderen setzen, ist ganz steif. Aber abends kommt sie auch schon mal im Galopp daher, wenn sie uns am Zaun sieht. Wobei wir beim Wichtigsten sind, sie ist noch munter und helle, nimmt am Leben in der Herde teil und kommt zu uns, wenn sie bei uns Leckerli vermutet. Vor einigen Wochen hat sie ihrem Ruf aus alten Zeiten als Ausbrecherkönigin noch mal Rechnung getragen. Herrchen hat ein Absperrband vergessen, was sie sofort gesehen hat. Im Sprung ich wiederhole: "Sprung" über den Komposthaufen und ab im Galopp über den Acker.
Aber auch ich bin unsicher was ich nun tun soll. Ich möchte nicht das sie leidet. Ist es nicht vielleicht doch besser sie zu erlösen? Aber weshalb eigentlich? Meine Oma brauchte morgends auch immer eine Weile bis sie aus dem Bett kam. Spatzierengehen war nur mit Rollator möglich (gibt es für Pferde leider nicht). Trotzdem hatte sie Spaß am Leben. So auch das Pferd, es ist aufmerksam und nimmt am Leben teil. Kann sich noch wälzen und legt sich nachts regelmäßig hin. Wenn es sein muß, kann sie auch mit beiden Hinterbeinen gleichzeitig auskeilen.
Und wenn sie so gelassen dasteht und die Sonne gemießt ist sie noch genauso schön wie vor 20 Jahren.
Liebe Leute dieses Pferd ist richtig versorgt, und nicht nur das, es ist auch in regelmäßiger ärztlicher Behandlung. Das Pferd ist nicht krank (von einer Arthrose im rechten Vorderbein mal abgesehen) es ist einfach nur alt. 25 Jahre alt, in Menschenalter umgerechnet sind das 100 Jahre!!!
Zugegeben, auch mir fällt es schwer, das Tier für das ich nun seit 23 Jahre sorge, so zu sehen wie es jetzt ist. Ich kenne sie noch aus anderen Zeiten, als sie jung war. Nun bewegt sie sich nur noch wenig und hat daher kaum Muskulatur. Trotz Behandlung mit Schmerzmittel und Zusatzfutter geht sie oft lahm. Man kann die Rippen sehen, da sie nicht soviel wiegen soll um das Bein zu entlasten. Der Rücken ist matt. Ab und zu tritt Mauke auf. Das Fell ist stumpf und unterschiedlich lang. Manchmal tränt ein Auge. Morgends wenn wir sie aus der Box lassen kann sie kaum einen Schritt vor den anderen setzen, ist ganz steif. Aber abends kommt sie auch schon mal im Galopp daher, wenn sie uns am Zaun sieht. Wobei wir beim Wichtigsten sind, sie ist noch munter und helle, nimmt am Leben in der Herde teil und kommt zu uns, wenn sie bei uns Leckerli vermutet. Vor einigen Wochen hat sie ihrem Ruf aus alten Zeiten als Ausbrecherkönigin noch mal Rechnung getragen. Herrchen hat ein Absperrband vergessen, was sie sofort gesehen hat. Im Sprung ich wiederhole: "Sprung" über den Komposthaufen und ab im Galopp über den Acker.
Aber auch ich bin unsicher was ich nun tun soll. Ich möchte nicht das sie leidet. Ist es nicht vielleicht doch besser sie zu erlösen? Aber weshalb eigentlich? Meine Oma brauchte morgends auch immer eine Weile bis sie aus dem Bett kam. Spatzierengehen war nur mit Rollator möglich (gibt es für Pferde leider nicht). Trotzdem hatte sie Spaß am Leben. So auch das Pferd, es ist aufmerksam und nimmt am Leben teil. Kann sich noch wälzen und legt sich nachts regelmäßig hin. Wenn es sein muß, kann sie auch mit beiden Hinterbeinen gleichzeitig auskeilen.
Und wenn sie so gelassen dasteht und die Sonne gemießt ist sie noch genauso schön wie vor 20 Jahren.
Abonnieren
Posts (Atom)