Samstag, 11. April 2009

Pferdewechsel

Manchmal ergibt sich leider ein ungeplanter Wechsel des Reittieres. Freiwillig bin ich nicht wieder auf meinen Traber umgezogen, aber das Schimmelchen hatte nach dem letzten Ausritt eine kleine aufgescheuerte Stelle vor der Gurtlage. Ihre Figur ist nun mal etwas schwierig, kaum Widerrist, runder Bauch daher wenig Platz für den Gurt und etwas überbaut. Mit dem neuen Pad rutscht der Sattel glücklicherweise weniger. Wahrscheinlich habe ich aber zu fest gegurtet. Passiert ist passiert, so was muß ausheilen. Aber nun 14 Tage nicht reiten, wo doch noch andere Pferde auf dem Hof stehen? War ich nicht bis vor 7 Monaten jahrelang auf dem braunen Traber im Wald unterwegs gewesen? Also den Sattel und das Zaumzeug ausgemottet und ran an den Braunen. In Erinnerung an alte Zeiten habe ich auch meine Knieschoner wieder herausgesucht, denn beim Reiten des Trabers habe ich mir immer sehr schnell die Knie wundgescheuert. Komisch, auf der Araberstute garnicht, sie hat wohl andere Gänge.
Natürlich war mir beim Putzen und Satteln nicht recht wohl, wie würde der Braune reagieren nach 7 Monaten Pause? Viele Leute longieren ihre Pferde vor dem Reiten, ich halte davon nicht viel. Erst mal, weil ich es nicht richtig kann, dann ist ein Vollblüter der warm ist eher hitziger als bei Kaltstart und ich wollte das Pferd auch nicht schon vorher schlapp machen, denn so ein Sturz durch Stolpern des erschöpften Pferdes ist ja auch nicht ungefährlich.Da er täglich von morgend bis abends Auslauf mit seinen Kumpel hat, denke ich ist er seelisch und körperlich ausgeglichen, er kann ja rennen wenn ihm so ist. Zudem muß ich auch nicht befürchten, das der Hafer sticht, denn Hafer Füttern wir schon seit Jahren nicht mehr, bei uns gibt es im Winter nur Heu und auch das auf Zuteilung. Leider sind trotzdem alle Pferde noch zu dick.
Putzen und Satteln lief nach Plan, etwas tolpatschig stellte er sich beim Hufeauskratzen an und mir kamen neue Bedenken, als ich mir die Höhe des Sattels beguckte. Ob ich da rauf komme? Über 10cm mehr als sonst!
Aber erst mal lief alles nach Plan. Ich habe mir eine erhöhte Stelle zum Aufsteigen gesucht, und es sehr ruhig angehen lassen. Das Pferd völlig gelassen, ohne Extras. Erst bei unserem dritten Ausflug Buckeln im Galopp, was dann aber auch gleich Stolpern, Ausrutschen und zum Glück nichts Schlimmeres im Gefolge hatte. Spätestens nach dem 2.Ritt stand für mich fest, ich will meinen Schimmel wiederhaben! Der ist zwar nicht so entspannt wie der Traber, aber die Gänge sind wesentlich Oma-freundlicher. Ich erinnerte mich an eine Bekannte, die auf einem gemeinsamen Ausritt (auf dem der Traber mal führen durfte, da sie meinte ihre Araberstute ist mindestens genauso schnell) nicht darüber hinwegkam, das sie weder im Schritt und erst recht nicht im Trab mit uns mithalten konnte. Sie mußte im Galopp voll aufdrehen währen wir noch trabten. Der Kommentar war in etwa: "Er berührt garnicht den Boden und du sitzt darauf wie eine Puppe, mit der er macht, was er will.". Ich muß ergänzen, er hat ein großes Herz und immer auf mich aufgepaßt.
Wir sind viel Schritt geritten, Trab nur wenig und Galopp erst beim dritten Ausflug. Das Stolpern gibt sich wenn wieder mehr Muskeln da sind, und vielleicht werde ich den Traber ab und an für kurze ruhige Ausritte satteln. aber ich denke nach Ostern ist der Schimmel wieder fit, ich freue mich schon!
Wie der Zufall so will, kommt mein Mann während meines Ausritts auf dem Braunen, mit einer einsamen Reiterin auf Pony ins Gespräch. Man kennt sich, sie wohnt zwei Dörfer weiter. Das Gespräch enthielt unter anderem folgende Passage: "Warum reitest du allein?", "Meine Freundin hat sich einen Traber gekauft, und nun macht das Ausreiten mit ihr keinen Spaß mehr. Sie ist einfach zu schnell, obwohl sie immer sagt, so schnell ist sie doch garnicht.". Das kam mir sehr bekannt vor und ich mußte herzlich lachen. Reiten auf Trabern macht anscheinen einsam.

Donnerstag, 2. April 2009

Holzdiebstahl

Mein Pferd kann Gedankenlesen! Ich hatte den Wunsch nach Pferdewechsel kaum in diesem Blog ausformuliert, als ich plötzlich das bravste Ross unter dem Hintern hatte. Unser 5. Ausritt in 2009 war die reine Sahne, und Ausritt Nr. 6-9 im Prinzip auch (kleine Rückfälle seien verziehen). Alles lief in geordneten Bahnen und fast so wie ich es mir vorstellte. Allerdings muß ich nach wie vor voll beim Pferd sein. Sich mal im Schritt mit dem GPS oder dem Handy beschäftigen geht nicht, sofort versucht sie das Regiment zu übernehmen. Wenn Frauchen nicht aufpaßt muß sie es eben tun. Ich hoffe das gibt sich und sie begreift irgendwann, das Frauchen 2 Sachen auf einmal tun kann, also Aufpassen das wir nicht gefressen werden (vermutlich gibt es noch Säbelzahntiger in unserem Wald) und gleichzeitig telefonieren! Unser augenblickliches Tranigsobjekt ist „entspanntes“ oder überhaupt erstmal "ohne Grund (Absteigen, Aufsteigen, Leckerli füttern) Stehenbleiben" mit Reiter im Sattel, ganz schwer für Vollblüter!
Ich denke die Probleme am Anfang der Saison waren einfach auf Überforderung des Pferdes, körperlich und auch mental, zurückzuführen. Es hat ihr nach der langen Pause an Muskeln, Puste und Einsicht in die Notwendigkeit gefehlt.
Gestern war es mal wieder eine längerer Tour Richtung Birkholzgrund. Ganz wohl war mit nicht, denn ich vermute mal, es ist die ideale Gegend, und zur Zeit ja auch die ideale Jahreszeit, für Wildschweine mit Frischlingen. Da ich wegen der Wegbeschaffenheit durch den Grund das Pferd immer führe war es auch kein Problem ein Foto von einem Holzstoß zu schießen, der etwas dezimiert und um weiteren Holzklau zu verhindern vom Förster beschriftet war.


Der Weg nach hause sollte mal etwas anders sein, als er mir dann aber sehr "anders" vorkam war es bereits zu spät und ich hatte mich mal wieder verritten. Aber viele Wege führen nach Rom, das hat inzwischen auch mein Stütchen begriffen und verzichtet neuerdings auf Richtungsvorschläge an Kreuzungen. Braves Pferdchen!