Sonntag, 30. Oktober 2011

Ausflug zum Rondell

Ha, nun hat es endlich geklappt und ich bin nach 3 Jahren wieder übers Rondell geritten! Das letzte mal, wenn wir die Absperrung im August nicht rechnen, war ich dort mit dem Traber im Juli 2008. Der Schimmel ist leider schnell fühlig und dann ist es schwierig mit längeren Strecken. Der Traber war da härter und lief nur ganz selten nicht rund.
Das Wetter war toll heute und hat sich für so einen längeren Ritt angeboten. Fast hat es mir leidgetan, das ich nicht die ganz große Strecke über Neuendorf und Kerkow versucht habe. Der Nachteil des schönen Wetters, mein Schimmelchen schwitzt schon sehr, unter dem sprießenden Winterpelz.
Am Rondell hat uns dann eine Überraschung erwartet. Die Absperrungen vom August waren weg und der Sand inzwischen zugewachsen. Allerdings der romantisch-ungepflegte Weg der früher vom Rondell zum Birkholzgrund führte, war nun nicht mehr so romantisch, sondern mit Sand und groben Kies planiert. Wir versuchten am Rand weiche Stellen für die empfindlichen Schimmelhufe zu finden und waren damit nicht allein. Wie Hufspuren und Pferdeäpfel zeigten, hatten andere vor uns die gleiche Idee. Immer wieder erfreulich festzustellen, das wir nicht die einzigen Reiter in der Heide sind. Irgendwann bin ich dann aber abgestiegen. Nach 1 1/2 Stunden im Sattel war die Zeit reif auch mal ein Stückchen zu laufen.
Zum Glück kam bald wieder der natürliche Weg zum Vorschein und am Übergang zwischen beiden ein Stab mit einem Zettel. Ich habe es mir natürlich nicht nehmen lassen, dieses Dokument fotografisch festzuhalten. Bei Gegenlicht nicht so einfach, man kann es in der Vergrößerung aber trotzdem lesen. Leider fehlte dem in Folie verpacktem Schriftstück das Datum. Wann sind denn nun die 4 Wochen um, wo man die "überarbeiteten Wegen" nicht befahren, reiten, oder mit der Kutsche fahren soll ? Der Zettel schien jedenfalls schon länger als 4 Wochen an seinem Platz dem Wetter ausgesetzt zu sein.
Alles in Allem ein sehr schöner Ritt, der Boden in der Regel weich, der Wald abwechslungsreich, auch ein großes Stück Buchen und dunkler Fichtenwald. Bis auf reichlich Wild und einem Förster keine weiteren Waldbesucher.

Montag, 24. Oktober 2011

Hirschbrunst

Auch im Herbst gibt es noch schöne Tage, die sich zu einem Ausflug auf dem Pferderücken anbieten. So Anfang Oktober 2009.
Wir trabten gerade so schön vor uns hin, schon in etwas abgelegeneren Regionen der Rüthnicker Heide, oder besser ausgedrückt "im tiefen Wald", als mich ein merkwürdiges Geräusch aus meinen Träumen aufschreckte. Es klang wie Schlagen von Holz auf Holz und blitzartig wurde mir klar, das wir uns in der Jagdsaison befanden. Ich parierte durch, um mir Übersicht zu verschaffen. Hatten wir etwar die Warnschilder "Vorsicht Treibjagd" übersehen? Oder Absperrungen? Nun wurde ich auch etwas stutzig wegen der großen Wildmengen um uns herum. Wir können uns ja über Wildmangel in der Heide nicht beklagen, aber so viel Wild auf einmal sieht man sonst nur im Frühjahr auf den Feldern. Dann auch nur von weitem. Hier nun mehrere Gruppen weiblicher Dammtiere wenige Meter links und rechts des Weges! Also doch eine Treibjagd! Das Geräusch war das Aufeinanderschlagen von Holz, sicherlich die Treiber nördlich des Weges, die diese Geräusche machen um das Wild aufzuscheuchen. Wahrscheinlich die Jäger, mit geladenen Flinten, dann südlich des Weges und ich mit meinem Schimmelchen (der übrigens wesentlich ruhiger als ich) mittendrinn! Zu sehen war nichts, nur Dammwild, mindestens 20-30 Stück, keine Treiber, keine Jäger, keine Schüsse aus Jagdgewehren. Plötzlich ein röchelndes grunzendes Geräusch aus mehreren Kehlen mehrfach hintereinander, eine Gruppe Dammhirsche im schneller Gangart wenige Meter neben dem Weg. Gleich darauf die nächste Gruppe Dammhirsche voller Aufregung, krachend durch das Unterholz. Mein Herz rutschte endgültig in die Hose. Nun stand für mich fest, das Wildschweine, woher sonst die Geräusche, das Dammwild so in Aufregung versetzen, vielleicht sogar durch den Wald treiben? Also schnell wieder Trab und weg hier, bevor die Wildschweine auf der Bildfläche erscheinen und mich aufs Korn nehmen!
Der Trab regte meine Gehirntätigkeit an, mein Herz begab sich wieder an seine angestammten Platz, und 200m weiter in ruhigeren Gefilden ging mir ein Licht auf, keine Treibjagd, keine Wildschweine, sondern die Hirschbrunst, in die ich zufällig geraten war! Der Weg den ich nutzte führte mitten durch einen Brunstplatz der Dammhirsche oder zumindest doch dicht daran vorbei. Ich erinnerte mich, das ich im Jahr zuvor schon mal in der Nähe dieses Weges sehr viele Hirsche in Aufregung beobachtet hatte, nun gab es dafür eine Erklärung. Ganz normal setzten wir unseren Ausflug fort. Aber für die nächsten Wochen würde ich diesen Brunstplatz mit Sicherheit meiden. Es ist ja immer wieder schön, wenn man im Wald was zu sehen bekommt, aber ich bevorzuge doch die eher ruhigeren Momente.

Montag, 17. Oktober 2011

Softshell und Nieselregen

Da der heutige (10.10.) Ausritt wegen (warmen) Nieselregens im Laufe der Zeit recht feucht wurde, beschloss ich meine Winterausrüstung so bald wie möglich ans Tageslicht zu holen.
Inzwischen habe ich nämlich auf Softshell umgerüstet. Eigentlich per Zufall. Duch die Navigation mit dem Handy und dem SportsTracker brauchte ich eine geeignete Halterung für das Handy an den oberen Regionen meines Körpers.
Eine Oberarmtasche war nicht meine Lösung, wie ein Versuch zeigte. Für den Empfang super, aber ich kam mit dem Fremdkörper am Arm nicht klar. Vielleicht eine Jacke mit Brusttasche? Bei Aldi am Ständer gab es gerade welche, leider nur noch in schwarz, mit dicken Teddyfell innen und einer Brusttasche außen. Der Preis 29,99€ war annehmbar. Das Material "Softshell" kannte ich noch nicht, wasserabweisend und winddicht hörte sich aber gut an. Beim nächste Ausritt wurde die Neuerwerbung sofort ausprobiert und erwies sich als Volltreffer. Meine Bedenken bezüglich der Farbe zerstreuten sich, als ich nach dem Putzen des Schimmels im Sattel saß. Von weißen Haaren keine Spur (nicht das es mich wirklich gestört hätte) und auch der Dreck vom Putzen hatte sich an der Jacke nicht halten können. Ich habe sie zum ersten mal im Frühjahr, am Ende der Saison, gewaschen, da ich sie ja sauber in den Schrank hängen wollte. Das umgekrempelte Teddyfell an den Ärmeln, das musste ich öfter mal ausbürsten, von der Softshelloberfläche aber fällt der Dreck von selber ab, superpraktisch. Auch die anderen Eigenschaften entsprachen der Beschreibung. Der Regen perlt ab, der Schnee bleibt auf der Jacke liegen, von Wind keine Spur und selbst im kältesten Winter habe ich nie in ihr gefrohren, und nur selten geschwitzt.
Was will man mehr? Natürlich eine Reithose aus Softshell, denn die Diskrepans zwischen warmen trocknem Körper und kalten nassen Oberschenkeln trat sehr schnell zutage. Aus so schönem Material muss es doch auch Reithosen geben! Ja, und die gab es auch, sogar als Jodpur, wie ich sie trage, nur nicht bei Aldi.
Der Preis hat mich erst mal von den Socken gehauen, und meinen Wunsch nach warmen Beinen doch etwas gebremst. Aber nicht lange. Da aber wohl aller Reiter den gleichen Wunsch wie ich verspürten, zu der nun deutlich einsetzenden kalten Jahreszeit kein Wunder, musste ich mehrere Wochen auf das gute Stück warten. Als sie dann endlich ankam habe ich eine Weile überlegt und sie wieder zurückgeschickt. Eine wunderschöne Hose, wirklich super aber leider auf Hüfte geschnitten. Wenn ich mich damit zur Probe hinsetzte war der halbe Hintern von der Hose nicht mehr bedeckt. Aus dem Alter bin ich raus, das muss ich nicht haben. Da es nun fast schon wieder Frühjahr war, wurde das Projekt Softshellhose erst mal verschoben. Irgendwann im nächsten Sommer fiel mir dann ein, das ich meine Reithosen schon viele Jahre von der Firma HKM kaufe, und es bei diesen Hosen mit der Passform und meiner Figur noch nie Probleme gegeben hat. Recherchen bei ebay ergaben, das diese Firma auch Softshellhosen herstellt, als Jodpur und mit "Hoch (in meinen Augen normalem) Bund". Der Preis ... na ja ich hatte ja noch ein paar Monate, bevor der Winter kam, um zu sparen.
Auch diese Hose, wieder in schwarz, hat mich nicht enttäuscht. Alles wie ich es mir vorstellte und hätte ich sie heute getragen währe der Nieselregen chancenlos gewesen. Nur ein Manko hat sich im laufe der kalten Jahreszeit herausgestellt. Wenn man mit der Softshellhose von HKM (die übrigens innen schön angerauht ist) vom Pferd absteigt, um wie ich es tue die letzten 10 min nach Hause das Pferd zu führen., bekommt man einen kalten Hintern. Der Besatz der Hose ist nicht mit Softshell unterlegt. Solange man im Sattel sitzt kein Problem, aber wenn man läuft kann der Wind ungehindert durch den Clarino-Besatzt ziehen und diverse untere Körperregionen abkühlen. Nur das Softshell ist windabweisend. Beim nächsten Winterhosenkauf werde ich auf diesen Punkt achten, sicher gibt es bis dahin Hosen mit auf das Softshell aufgenähtem Besatz.

Montag, 10. Oktober 2011

Wölfe in Brandenburg

Gestern abend, im Fernsehen, kam ein Bericht über Wölfe in Brandenburg, speziell der Lausitz. Nun bin ich mir  fast sicher, das ich am 27.07. tatsächlich einen Wolf gesehen habe. Hoffentlich war der Graue nur auf der Durchreise. Ein Wolfsrudel in der Rüthnicker Heide fände ich nicht so toll. Mir reichen als Nervenkitzel die Wildschweine vollkommen.
Eine neue Wildschweingeschichte aus dem letzten Herbst ist schon in Arbeit.

Donnerstag, 6. Oktober 2011

ADAC-Hubschrauber - Verkehrsüberwachung im Wald

Heute habe ich mir eine Route am Computer (MapSource von Garmin) zusammengestellt, die ich so noch nie geritten bin. Es sollten an die 20 km ohne große Herausforderungen sein, aber auch mal was anderes als sonst. Erschwerend kam noch die Hirschbrunst hinzu, um die ich lieber einen Bogen machen wollte. Es waren auch die Arbeiten und Sperrungen am Birkholzgrund und Rondell zu beachten, so machten wir uns dann auf den abgebildeten Rundweg.
Mit dem schönen Oktoberwetter war es vorbei, ich hoffte aber trotz der Wolken, die teilweise recht dunkel aussahen, nicht nass zu werden. Diese Hoffnung hat sich erfüllt. Es blieb trocken, wenn auch zwischendurch mal dunkle und trübe Wolken aufzogen.
Ansonsten ist die Strecke nur für Leute mit beschlagenen Pferden zu empfehlen. Zirka 2,5 km davon Schotter. Einen Belag, den der Schimmel garnicht mag. Im Birkholzgrund bin ich wie immer abgestiegen und gelaufen. Dort türmt sich das Holz auf Grund der Rodungsarbeiten. Große Maschinen auf dem Weg blieben uns aber erspart. Der Weg nördlich vom Birkholzgrund Richtung Westen ist neuerdings auch geschottert. Vorher war dort Wasserloch an Wasserloch, nicht angenehm mit einem wasserscheuem Pferd. Aber nun alles schön trocken und glatt, dafür unangenehm für vierhufige Barfussgänger. Der Schimmel wollte lieber neben als auf dem Weg laufen, wie auch schon am Strubenberg. Mir war das nicht recht, denn das Gelände neben dem Weg ist doch sehr uneben und unübersichtlich.
Natürlich haben es sich die Hirsche, nun zur Brunstzeit, nicht nehmen lassen uns vor der Nase herumzutanzen. So dicht lassen sie einen zu keiner anderen Jahreszeit heran. Leider war es zu dunkel (Wolken) für Fotos.
Das "Highlight" war aber ein ADAC-Hubschrauber, der glücklicherweise vor, und nicht hinter uns, dröhnenden Tiefflug über den Bäumen übte. Die Blätter der Buchen und Birken rieselten herab, als wenn es regnet. Mein Schimmel fing an zu tänzeln und zu schnauben und ich hab auch nicht so recht verstanden was die Flugübungen sollten. Vielleicht wollte er landen um Pilze zu suchen, oder einen Verkehrsstau im Wald beobachten? Ich war jedenfalls froh, als wir wieder mit den Hirschen allein waren.
Einen "neuen" Gutsforst-Stein habe ich auch noch entdeckt. Nun habe ich schon 6 Steine in meiner fotografischen Sammlung.